Reinhard Baumgart (1929–2003)

Reinhard Baumgart wurde am 7.7.1929 in Breslau-Lissa geboren. Nach dem Zweiten Weltkrieg musste er mit seiner Familie aus Schlesien ins bayrische Schwaben fliehen. In Mindelheim machte er sein Abitur und anschließend ein Volontariat in einem Münchener Verlag. Danach begann er ein Studium der Geschichte und der deutschen und englischen Literaturwissenschaft in München, Glasgow und Freiburg im Breisgau, welches er 1953 mit einer Promotion über „Das Ironische und die Ironie bei Thomas Mann“ abschloss. Thomas Mann selbst zeigte sich von der Arbeit tief beeindruckt. 1953/1954 arbeitete er als Lektor an der Universität Manchester und 1955–1962 als Lektor für das belletristische und wissenschaftliche Programm im Piper-Verlag. Seit 1962 lebte er als freier Schriftsteller und Kritiker in Berlin und Grünwald. Er arbeitete 1964–1965 als Literaturkolumnist für den „Spiegel“ und 1970–1975 als Theater-, Film- und Literaturkritiker für die „Süddeutsche Zeitung“. Er schrieb 1987 als fester Mitarbeiter für „DIE ZEIT“. 1990–1997 war er Professor für Literaturwissenschaft an der Technischen Universität in Berlin. Er war Mitglied des PEN-Zentrums, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sowie der Akademie der Künste in Berlin. Er starb am 2.7.2003 in Brescia (Italien).
Reinhard Baumgart zählte zu den kompetentesten Kritikern seiner Zeit.

Wichtige Werke

Der Löwengarten, Roman 1961
Hausmusik. Ein Deutsches Familienalbum, Roman 1966
Panzerkreuzer Potjomkin, Erzählungen 1967
Lesmona. Eine Liebe, eine Ehe, Filmerzählung 1987
Liebesspuren, Roman 2000
Glück und Scherben, Erzählungen 2002
Damals, ein Leben in Deutschland 1929–2003, Autobiographie 2004