Sentenz

(von lat. sententia „Meinung, Urteil, Gedanke")
ein Sinnspruch, ein Denkspruch oder auch eine Lebensregel. Sie zeichnet sich durch eine knappe und treffende Formulierung aus und ist damit leicht einprägsam und allgemeinverständlich. Stilistisch ist die Sentenz durch eine Fülle rhetorischer Figuren geprägt, wie Klimax, Antithese, Parallelismus u.a. Sie wurde aus dem Sinnzusammenhang eines literarischen Werkes (klassisches Drama, erzählende Prosa, Ballade, Gedankenlyrik) herausgelöst und vom persönlichen Einzelfall verallgemeinert. Sie kann als Zitat, geflügeltes Wort oder Sprichwort verwendet werden. Reich an Sentenzen sind zum Beispiel die Werke der antiken Dichter Seneca, Tacitus oder Martial. Man findet sie aber auch zahlreich in Werken von Friedrich Schiller oder Johann Wolfgang von Goethe.

Beispiele

„Was sind Hoffnungen, was sind Entwürfe/ die der Mensch, der vergängliche baut.“ (Friedrich Schiller: Braut von Messina)

„Die Welt ist das Chaos. Das Nichts der zu gebärende Weltgott.“ (Georg Büchner: Dantons Tod)