Karl Philipp Moritz wurde am 15.9.1756 in Hameln als Musikersohn in sehr ärmlichen Verhältnisse geboren. Er war Hutmacherlehrling in Braunschweig, konnte dann jedoch in Hannover das Gymnasium besuchen. Anschließend wurde Moritz Schauspieler bei Wandertruppen und unter Ekhof in Gotha. Er studierte Theologie in Erfurt und Wittenberg und arbeitete danach als Lehrer in Dessau, Potsdam und Berlin, ab 1784 als Gymnasialprofessor. Nebenher war er Schriftleiter der
Vossischen Zeitung. 1786 machte Moritz während einer Italienreise
Goethes Bekanntschaft und hielt sich daraufhin vorübergehend in Weimar zu einem regen Gedankenaustausch auf. 1783–1789 gab er das 10-bändige „Magazin zur Erfahrungsseelenkunde als ein Lesebuch für Gelehrte und Ungelehrte“ heraus, in dem er die Ergebnisse von psychologischen Studien veröffentlichte. 1789 wurde er Professor für Altertumskunde an der Kunstakademie Berlin. Er starb am 26.6.1793 in Berlin.
Karl Philipp Moritz steht als Erzähler zwischen
Aufklärung,
Empfindsamkeit und
Romantik. Am bekanntesten wurde sein autobiografischer Roman „Anton Reiser“, der als eines der bedeutendsten, ehrlichsten und psychologisch-tiefgründigsten Selbstzeugnisse seiner Epoche gilt.