Ernest Hemingway (1899–1961)

Der amerikanische Schriftsteller Ernest (Miller) Hemingway wurde am 21.7.1899 in Oak Park als Sohn eines Landarztes geboren. Er lehnte sich früh gegen Schulroutine und sein konservatives Elternhaus auf. 1917 wurde Hemingway Reporter, 1918 Sanitätsfreiwilliger an der italienischen Front. Dort wurde er verwundet und erhielt eine militärische Auszeichnung. Anschließend wurde er Journalist im Nahen Osten, 1921–1927 in Europa, besonders in Paris. Hemingway zog schließlich nach Kuba, war jedoch weiterhin als Kriegskorrespondent u.a. in Spanien (1936/37), China und Frankreich (1944/45) tätig. Neben seinen Aufenthalten an Kriegsschauplätzen suchte Hemingway bewusst Gefahren und physische Herausforderungen bei der Großwildjagd, im Stierkampf und Boxsport – seine dabei gesammelten Erfahrungen waren Grundlage seines literarischen Schaffensprozesses. 1953 erhielt Hemingway den Pulitzerpreis für „Der alte Mann und das Meer“, 1954 wurde ihm der Nobelpreis für Literatur zuerkannt. Am 2.7.1961 beging Hemingway in Ketchum/Idaho Selbstmord.
Ernest Hemingway ist einer der großen amerikanischen Erzähler des 20. Jahrhunderts. Er gilt besonders als Meister der modernen Kurzgeschichte (short story), als deren Erneuerer er neben William Faulkner wirkte. Auch seine Romane nutzen stilistisch Techniken der Kurzgeschichte. Typisch ist Hemingways karge Sprache, die Stimmungen und Gefühle durch äußere Beschreibungen statt durch Innendarstellungen von Figuren erzeugt. Die Helden seiner Erzählungen suchen nach Bewährung und Glück in einer rauen, oft als brutal geschilderten Welt.

Wichtige Werke

In Our Time, Kurzgeschichten 1925 (In unserer Zeit, dt. 1932)
Torrents of Spring, Parodie 1926 (Die Sturmfluten des Frühlings, dt. 1957)
The Sun Also Rises, Roman 1926 (Fiesta, dt. 1928)
Men Without Women, Kurzgeschichten 1927 (dt. 1929)
A Farewell to Arms, Roman 1929 (In einem anderen Land, dt. 1930)
Death in the Afternoon, Essay 1932 (Tod am Nachmittag, dt. 1957)
Winner Take Nothing, Kurzgeschichten 1933 (Das Ende von etwas, dt. 1951)
Green Hills of Africa, autobiographische Erzählung 1935 (Die grünen Hügel Afrikas, dt. 1954)
To Have and Have Not, Roman 1937 (Haben und Nichthaben, dt. 1951)
The Snows of Kilimanjaro, Kurzgeschichten 1948 (Schnee auf dem Kilimanjaro, dt. 1949)
Across the River and Into the Trees, Roman 1950 (Über den Fluss und in die Wälder, dt. 1951)
The Old Man and the Sea, Erzählung 1952 (Der alte Mann und das Meer, dt. 1952, 1958)
A Moveable Feast, Autobiografie 1964 (Paris – ein Fest fürs Leben, dt. 1965)
By-Line: Ernest Hemingway, Reportage 1967 (49 Depeschen, dt. 1969)
Islands in the Stream, Roman 1970 (Inseln im Strom, dt. 1971)
The Dangerous Summer, Novelle 1985 (Gefährlicher Sommer, dt. 1986)
The Garden of Eden, Novelle 1986 (Der Garten Eden, dt. 1987)