Johannes Gutenberg (um 1400–1468)

Johannes Gutenberg wurde um das Jahr 1400 in Mainz im Hof Gutenberg als Sohn des Patriziers Friele Gutenberg geboren. Die biografischen Daten von Johannes Gutenberg sind lückenhaft. Es wird vermutet, dass er 1419–1420 an der Erfurter Universität immatrikuliert war. 1434–1444 hielt Gutenberg sich nachweislich in Straßburg auf und stand dort u.a. wegen einer nicht eingehaltenen Verlobung vor Gericht. Um 1448 zog Gutenberg wieder nach Mainz, dort nahm er innerhalb von vier Jahren Darlehen von insgesamt 1750 Gulden auf. Das geliehene Geld wurde in Gutenbergs Erfindung, die Druckerwerkstatt und die Bezahlung der Mitarbeiter investiert. Zwischen 1452 und 1454 druckte Gutenberg die berühmte 42-zeilige Bibel in lateinischer Sprache, die auch unter der Bezeichnung „Gutenberg-Bibel“ bekannt ist. Die Auflage soll rund 180 Stück umfasst haben, darunter befanden sich circa 30 Drucke auf Pergament. Gutenberg konnte das Geld nie an seinen Gläubiger Johannes Fust zurückzahlen und musste deswegen die Druckerei und auch die Bibeldrucke an diesen abgeben. Zudem verlor er im Zuge der Mainzer Stiftsfehde von 1461 seinen Hof an Adolf von Nassau. Dieser machte ihn jedoch später zu seinem Hofmann, so dass Gutenberg Dienst- und Steuerfreiheit genoss und zudem eingekleidet und verpflegt wurde. Gutenberg starb am 3.2.1468 in Algesheimer und wurde in der Franziskanerkirche zu Mainz bestattet.
Gutenberg gilt als Erfinder des Buchdrucks mit beweglichen Lettern. Grundgedanke seiner Erfindung ist die Zerlegung des Textes in alle Einzelelemente wie Klein- und Großbuchstaben, Satzzeichen, Ligaturen und Abkürzungen, wie sie aus der Tradition der mittelalterlichen Schreiber allgemein üblich waren. Durch diese Erfindung in der Renaissance konnte Information relativ einfach vervielfältigt und somit mehr Menschen zugänglich gemacht werden. Es fand ein „Medienumbruch“ von der Mündlichkeit zur Schriftlichkeit statt.