Egon Erwin Kisch wurde am 29.4.1885 in Prag geboren. Er absolvierte ein Ingenieurstudium in seiner Geburtsstadt. Seit 1904 arbeitete Kisch als Journalist. 1913/14 war er Mitarbeiter des
Berliner Tageblatts und Dramaturg in Berlin. 1918 ging er als Kommunist nach Wien und war Führer der Roten Garde. Ein Jahr später wurde er dafür zu drei Monaten Haft verurteilt und ausgewiesen. Nach einer Frankreichreise ging Kisch 1921 erneut nach Berlin. Er unternahm immer wieder abenteuerliche Reisen, z.B. nach Russland, Afrika, in die USA, nach China und Australien. 1933 wurde Kisch in Berlin verhaftet und als tschechischer Staatsbürger nach Prag abgeschoben, wo er weiterhin als Redakteur arbeitete. Nachdem er sich kurzzeitig in Paris aufgehalten und im Spanischen Befreiungskrieg gekämpft hatte, emigrierte Kisch 1939 nach New York, 1940–1946 lebte er in Mexiko. Nach Kriegsende kehrte Kisch nach Prag zurück; dort starb er am 31.3.1948.
Egon Erwin Kisch gilt als Meister der
Reportage. Er begründete die Reportage als Literaturform und nutzte sie zur Darstellung sozialistischer, gesellschaftskritischer Ideen.