Erzählverhalten

Der Erzähler zeigt ein bestimmtes Erzählverhalten.
Beim auktorialen Erzählverhalten greift der Erzähler in den Erzählvorgang ein: durch Kommentare zu den erzählten Vorgängen, durch allgemeine Reflexionen, Urteile über Personen, Ansprachen an den Leser, Hinweise auf kommende Ereignisse etc. Es handelt sich dabei um ein Erzählverhalten, das den Leser mehr oder minder spürbar durch die Geschichte leitet. Das vermag sowohl ein Er-/Sie-Erzähler als auch ein Ich-Erzähler. Beim personalen Erzählen hingegen schlüpft der Erzähler in eine oder auch abwechselnd in verschiedene Personen und erzählt aus deren Perspektive. Der Erzähler blickt mit den Augen der gewählten Figur in die Welt, sieht und hört nichts anderes als diese Figur, weiß nicht mehr als sie. Das neutrale Erzählverhalten ist dadurch gekennzeichnet, dass weder aus der Sicht einer Person erzählt noch ein kommentierender, den Leser leitender Erzähler erkennbar wird. Neutrales Erzählverhalten erweckt den Anschein höchster Objektivität. Vorgänge werden sachlich berichtet, tragen sich sozusagen selbst vor, oder das Erzählen besteht einfach darin, dass Gespräche der Figuren ohne Zwischenbemerkungen des Erzählers wiedergegeben werden („szenisches Erzählen“).

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