Gottlieb Konrad Pfeffel wurde am 28.6.1736 in Colmar geboren. 1751 begann er in Halle ein Jurastudium. 1754 musste er wegen eines Augenleidens nach Dresden und lernte hier Christian Fürchtegott Gellert kennen. 1758 erblindete er nach einer missglückten Augenoperation vollständig und war gezwungen sein Studium aufzugeben. Er heiratete 1759 eine Straßburger Kaufmannstochter. Trotz seiner Behinderung begann er, sich durch die Unterstützung seiner Frau als Schriftsteller zu etablieren. 1760 wurde aufgrund seiner Bestrebungen die „Colmarer Lesegesellschaft“ gegründet. 1773 gründete er die „École militaire“ für meist adlige protestantische Jungen, die auf der Militärakademie in Paris nicht zugelassen wurden. Äußerlich war sie nach militärischem Komment organisiert, orientierte sich aber in der Erziehung der Jungen an
Jean-Jacques Rousseaus ganzheitlicher Erziehungskonzeption und ihrer Zielsetzung der Charakterbildung. Er schloss im Laufe seines Lebens Freundschaften mit bedeutenden Vertretern der damaligen Zeit, wie z.B. Wilhelm von Humboldt, Sophie von La Roche, Johann Georg Jacobi u.a. 1776 wurde er Mitglied der „helvetischen Gesellschaft“ in Schinznach, einer Vereinigung zur Beförderung gemeinnütziger Anstalten und der Aufklärung in der Schweiz. 1788 berief ihn die Berliner Akademie der Künste zum Ehrenmitglied. Er war ein überzeugter Republikaner und Befürworter der Französischen Revolution, lehnte aber die radikale Eskalation ab. Er wurde vom Colmarer Jakobinerklub persönlich bedroht und musste seine Militärakademie schließen. Er hielt sich mit Brotarbeiten für die Unterhaltungsblätter des Tübinger Cotta-Verlags und mit Übersetzungen für die Präfektur über Wasser. Bis 1806 gewährte ihm Napoleon eine Jahrespension. 1808 wurde er Ehrenmitglied der königlichen Akademie der Wissenschaften in München. Er starb am 1.5.1809 in Colmar.
Gottlieb Konrad Pfeffel war Dramatiker, Fabeldichter, Lyriker und Pädagoge. Der rastlos wirkende Schriftsteller ist heute fast vergessen.