Robert Gernhardt (1937–2006)

Robert Gernhardt wurde am am 13.12.1937 als Sohn eines Richters in Reval (Estland) geboren. 1939 übersiedelte die Familie nach Posen, wo der Vater 1945 als Soldat fiel. Im gleichen Jahr floh die Mutter mit den drei Söhnen über Thüringen nach Bissendorf bei Hannover. 1946 kam die Familie nach Göttingen. Nach Abschluss seiner Schulausbildung begann Gernhardt 1956 das Studium der Malerei und Germanistik in Stuttgart und Berlin. 1965 heiratete er die Malerin Almut Ullrich, die 1989 starb. 1990 ging Gernhardt eine zweite Ehe mit Almut Gehebe ein. Gernhardt lebte von 1964 bis zu seinem Tod am 30.6.2006 in Frankfurt/M. 1964–1965 war er Redakteur von „pardon. die deutsche satirische monatsschrift“, danach arbeitete er als freiberuflicher Maler, Zeichner, Karikaturist und als Schriftsteller. Gernhardt war Mitbegründer von „Titanic. Das endgültige Satiremagazin“ und wurde der so genannten Neuen Frankfurter Schule zugerechnet. Seine Zeichnungen und Karrikaturen wurden in zahlreichen Ausstellungen gezeigt. Er war Mitglied des Deutschen Künstlerbundes.
Gernhardt ist vor allem für seine humoristische Lyrik bekannt, die v.a. durch Regelverletzung und Parodie ihre besondere Wirkung erzielt. Er vertrat die Meinung, dass über den Umweg des komischen Gedichts verloren geglaubte Ton- und Gefühlslagen, Pathos und Innerlichkeit, wieder möglich geworden sind.

Wichtige Werke

Die Wahrheit über Arnold Hau, Roman 1966
Code d'amour. 23 Handzeichnungen der Liebe, 1967
Dein sei mein Herz. Und wenn du lieb bist, kriegst du auch die Nieren. Gedichte 1967
Jetzt spreche ich. Schnuffis intime Bekenntnisse, 1968
Welt im Spiegel. 1964–1969, Reprint der ersten fünf Jahre von Wims 1969
Das Grüne im Ohr des Russen, Hörspiel 1971
Bilder, Katalog 1972
Schnuffis größte Abenteuer, 1974
Ich höre was was du nicht siehst, 1975 (zusammen mit Almut Gernhardt)
Ölbilder und Zeichnungen, Katalog 1977
Was für ein Tag, 1978 (zusammen mit Almut Gernhardt)
Die Magadaskar-Reise. Ein Reisebericht in Zeichnungen, 1980
Wörtersee, Gedichte und Bildergeschichten 1981
Das Buch Titanic, Beiträge 1981
Ich Ich Ich, Roman 1982
Humoristische Zeichnungen 1968–1982, Katalog 1982
Letzte Ölung. Ausgesuchte Satiren, 1984
Was bleibt. Gedanken zur deutschsprachigen Literatur unserer Zeit, Essays 1985
Die Toscana-Therapie, Schauspiel in 19 Bildern, 1986
Es gibt kein richtiges Leben im valschen, Humoresken 1987
Die Neue Frankfurter Schule. 25 Jahre Scherz, Satire und schiefere Bedeutung aus Frankfurt am Main, 1987
Die Toscana-Therapie, Hörspiel 1989
Reim und Zeit, Gedichte 1990
Gedanken zum Gedicht, 1990
Otto – Der Film. Drehbuch 1990 (zusammen mit Bernd Eilert, Peter Knorr und Otto Waalkes)
Otto – Der Heimatfilm, Drehbuch 1990 (zusammen mit Bernd Eilert, Peter Knorr und Otto Waalkes)
Lug und Trug. Drei exemplarische Erzählungen, Erzählungen 1991
Otto – Der Liebesfilm, Drehbuch 1992 (zusammen mit Bernd Eilert, Peter Knorr und Otto Waalkes)
Weiche Ziele, Gedichte 1994
Über alles. Ein Lese- und Bilderbuch, 1994
Ostergeschichte, 1995
Wege zum Ruhm. 13 Hilfestellungen für junge Künstler und 1 Warnung, 1995
Prosamen, 1995
Vom Schönen, Guten, Baren, Bildergeschichten und Bildgedichte 1997
Lichte Gedichte. Neue Gedichte, Gedichte 1997
Septemberbuch. Zwanzig Bilder zu zehn Gedichten, Gedichte 1997
Herz in Not, Gedichte 2004
Die K-Gedichte, 2004