Lutz Rathenow (geb. 1952)

Lutz Rathenow wurde am 22.9.1952 in Jena geboren. Nach seinem Wehrdienst studierte er dort Deutsch und Geschichte und leitete einen oppositionellen Arbeitskreis Literatur an der Universität. Nach Wolf Biermanns Ausbürgerung wurde er verhaftet und 1977, drei Monate vor seinem Examen, aus politischen Gründen zwangsexmatrikuliert. Ende desselben Jahres ging er nach Ost-Berlin und arbeitete dort am Theater und als freier Schriftsteller. Seine Bücher veröffentlichte er in der BRD. Nach Erscheinen des Buches „Mit dem Schlimmsten wurde schon gerechnet“ wurde er verhaftet, nach Protesten aber wieder freigelassen. Angebote der DDR-Behörden, in den Westen auszureisen, lehnte er ab. Er engagierte sich in Bürgerrechts- und Friedensbewegungen. Nach der Wende wurde ihm von der Universität in Jena nachträglich das Abschlussdiplom anerkannt. Heute lebt er mit seiner Familie in Berlin.
Lutz Rathenow wurde durch Prosa und Gedichte für Erwachsene bekannt und mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Förderpreis zum Marburger Literaturpreis 1990 und dem Karl-Hermann-Flach-Preis 1998. In seinen Werken beobachtet er kritisch und sensibel, aber auch humorvoll seine Umgebung. In seinen frühen Werken zeigt er sich als rebellischer Lyriker, schreibt aber auch Geschichten für Kinder, die z.T. in mehrere Sprachen übersetzt werden.

Wichtige Werke

Zangengeburt, Gedichte 1982
Mit dem Schlimmsten wurde schon gerechnet, Prosa 1983
Boden 411, Dramen 1984
Sisyphos, Erzählungen 1995
Der Himmel ist heute blau, Kinderbuch 2000
Die Zeit danach, Roman 2003