Friedrich Schiller (1759–1805)

Friedrich Schiller wurde am 10.11.1759 in Marbach/Württemberg geboren. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und studierte auf Befehl des Herzogs Karl Eugen ab 1773 an der „Karlsschule“ Jura, ab 1775 auch Medizin. Nebenher widmete er sich jedoch stark literarischen Studien, insbesondere denen vonShakespeare, Goethe und Klopstock. Inspiriert durch diese Lektüre entstanden die ersten Szenen zu „Die Räuber“. Da er sich wegen der Uraufführung dieses Dramas unerlaubt von der Militärakademie entfernte, erhielt er 14 Tage Arrest und Schreibverbot. Daraufhin floh Schiller mit seinem Freund Andreas Streicher nach Frankfurt/Main. Für ein Jahr lebte er in Thüringen, arbeitete als Bibliothekar und schrieb „Kabale und Liebe“. 1783 kehrte er nach Mannheim zurück und arbeitete dort als Theaterdichter. Es folgten Aufenthalte in Leipzig und Weimar. 1789 wurde Schiller als unbesoldeter Professor der Geschichte und der Philosophie nach Jena berufen. Dort entwickelte er Freundschaften zu Wilhelm von Humboldt und Goethe. 1790 heiratete er Charlotte von Lengefeld. 1791 erkrankte er an einer Lungen- und Rippenfellentzündung. 1799 siedelte Schiller erneut nach Weimar über, wo er 1802 geadelt wurde. Er starb am 9.5.1805 in Weimar an einer akuten Lungenentzündung.
Friedrich Schiller gilt neben Johann Wolfgang von Goethe als herausragende Persönlichkeit der Klassischen Literatur. Er erreichte Weltruhm durch seine geistige Hinterlassenschaft, mit der er zum Mitbegründer der Weimarer Klassik wurde; Schiller ist einer der meist beachteten Denker seiner Zeit.

Wichtige Werke

Versuch über den Zusammenhang der thierischen Natur des Menschen mit seiner geistigen, Dissertation 1780
Die Räuber, Schauspiel 1781, bearbeitet 1782
Anthologie auf das Jahr, 1782
Die Verschwörung des Fiesko zu Genua, Tragödie 1783
Kabale und Liebe, Tragödie 1784
Verbrecher aus Infamie, Erzählung 1785 (später unter dem Titel: Verbrecher aus verlorener Ehre)
Don Carlos, Infant von Spanien, Tragödie 1787
Der Geisterseher, Erzählung 1788
Geschichte des Abfalls der vereinigten Niederlande von der spanischen Regierung, 1788
Was heißt und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte?, Rede 1789
Euripides: Iphigenie in Aulis, Übersetzung 1790
Geschichte des Dreißigjährigen Krieges, 1791–1793
Kleinere prosaische Schriften, 1792–1802
Über den Grund des Vergnügens an tragischen Gegenständen, 1792
Über Anmuth und Würde, 1793
Über die ästhetische Erziehung des Menschen, 1795
Über naive und sentimentalische Dichtung, 1795 f.
Gedichte, 1800–03 (Faksimile 1924)
Wallenstein, Drama 1800
W. Shakespeare: Macbeth, Übersetzung und Bearbeitung 1801
Maria Stuart, Tragödie 1801
Die Jungfrau von Orleans, Tragödie 1802
Gozzi: Turandot, Übersetzung 1802
Die Braut von Messina, Tragödie 1803
L.-B. Picard: Der Parasit, Übersetzung 1803
L.-B. Picard: Der Neffe als Onkel, Übersetzung 1803
Wilhelm Tell, Schauspiel 1804
Demetrius, Fragment 1805
Die Huldigung der Künste, Spiel 1805
J. Racine: Phädra, Übersetzung 1805