Symbolismus (1890–1920)

Die Kunst und Dichtung des Symbolismus, des Jugendstils, des Fin de Siècle und der Dekadenz bilden eine entschiedene Gegenbewegung zum Naturalismus. In dem Bewusstsein, einer dem Untergang geweihten Kultur anzugehören, wenden sich die Künstler und Dichter von der alltäglichen Wirklichkeit ab und dem Geheimnisvollen, Morbiden, dem Exklusiven, der artifiziellen Schönheit zu. Durch die Ästhetisierung ihrer subjektiven Empfindungen und Wahrnehmungen schaffen sie eine Kunstwelt, die sich durch gesuchte Ungewöhnlichkeit und suggestive Präsenz des Geheimnisvollen von der technischen, sozialen Realität abhebt. Die Rätselhaftigkeit der Welt äußert sich in der Symbolkraft der Dinge, die über sich hinaus auf eine Welt des Traums, der Mystik weisen.

Epoche und geschichtliche Hintergründe

Wichtige Autorinnen/Autoren und Werke

Ricarda Huch (1864–1947): Gedichte
Stefan George (1868–1933): Algabal; Das Jahr der Seele (Gedichtsammlungen)
Hugo von Hofmannsthal (1874–1929): Der Tor und der Tod; Jedermann (Dramen); Gedichte
Rainer Maria Rilke (1875–1926): Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge (Roman); Das Stunden-Buch; Neue Gedichte (Gedichtsammlungen)
Thomas Mann (1875–1955): Buddenbrooks (Roman); Tonio Kröger; Der Tod in Venedig (Novellen)