Ludwig Tieck (1773–1853)

Ludwig Tieck wurde am 31.5.1773 in Berlin als Sohn eines Seilermeisters geboren. Obwohl er Schauspieler werden wollte, studierte er auf Wunsch seiner Eltern Theologie und Philosophie in Halle sowie Geschichte und Literatur in Göttingen und Erlangen. 1797 ging Tieck nach Berlin, um dort für die Straußfedern zu arbeiten. 1799 bewegte er sich in Jena im Kreis der Frühromantiker Novalis, A. W. und F. Schlegel, Brentano, Schelling und Fichte und machte Bekanntschaft mit Schiller und Goethe. Seit 1825 war er Hofrat und Dramaturg des Hoftheaters in Dresden. 1841 wurde er von Wilhelm I. als Vorleser des Königs, Geheimer Hofrat und Berater der Königlichen Schauspiele nach Berlin gerufen. Dort starb Tieck am 28.4.1853.
Ludwig Tieck ist ein Vertreter der Frühromantik. In seinen Texten verband er Ironie und Humor mit dämonisch Untergründigem. Zunächst verfasste Tieck Unterhaltungs- und Schauerromane, auf die Kunstmärchen und romantische Dichtungen und Erzählungen folgten. Im Alter war Tieck als Herausgeber und Übersetzer (Shakespeare, Cervantes und mittelalterliche Minnelieder) tätig und arbeitete zudem als Kritiker.

Wichtige Werke

Abdallah, Erzählung 1795
Peter Lebrecht, Erzählung 1795
Ritter Blaubart, Märchenspiel 1797
Der gestiefelte Kater, Märchenspiel 1797
Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders, 1797 (mit W. Wackenroder, neu herausgegeben 1948)
Volksmärchen, 1797 (enthalten unter anderem „Der blonde Eckbert“)
Die sieben Weiber des Blaubart, Erzählung 1797
Alla-Moddin, Schauspiel 1798
Almansur, Idyll 1798
Franz Sternbalds Wanderungen, Roman 1798
Der Abschied, Tragödie 1798
Prinz Zerbino, Märchenspiel 1799
Cervantes: Don Quixote, Übsetzung 1799–1800
Kaiser Octavianus, Lustspiel 1804
Alt-Englisches Theater, Übsetzung 1811
Deutsches Theater, herausgegeben 1817
Der Aufruhr in den Cevennen, Novelle 1826
Der junge Tischlermeister, Novelle 1836
Vittoria Accorombona, Roman 1840