Lion Feuchtwanger wurde am 7.7.1884 als Sohn eines jüdischen Fabrikanten geboren. Er studierte Geschichte, Germanistik und Philosophie in München und beendete sein Studium 1907 mit einer Dissertation über
Heinrich Heines „Rabbi von Bacharach“. Im Anschluss arbeitete er als Theaterkritiker und -dramaturg in München. 1912 heiratete Feuchtwanger Marta Loeffler. Bei einer Tunesienreise wurde er 1914 vom Kriegsausbruch überrascht. Krankheitsbedingt wurde Feuchtwanger bereits nach einem halben Jahr aus dem Militärdienst entlassen. 1918 erlebte er die Revolution in München mit und machte 1920 die Bekanntschaft von
Bertolt Brecht und
Marieluise Fleißer. 1925 zog Feuchtwanger nach Berlin, arbeitete dort am Theater und inszenierte gemeinsam mit Brecht mehrere Theaterstücke. Während einer Vortragsreise in den USA 1933 wurde er aus Deutschland ausgebürgert. Seine Bücher wurden von den Nationalsozialsozialisten in Berlin verbrannt. Von 1933–1940 lebte Feuchtwanger im
Exil in Sanary/Var in Frankreich. Während einer Russlandreise (1936–1939) gab er die Zeitschrift „Das Wort“ mit heraus. Von 1939–1940 wurde er im Internierungslager Les Milles bei Aix-en-Provence festgehalten, aus dem er 1940 über Spanien und Portugal in die USA fliehen konnte. Von 1941 bis 1958 lebte Feuchtwanger in Pacific Palisades/Kalifornien, wo er am 21.12.1958 starb.
Feuchtwanger gilt als Erneuerer des kulturhistorischen
Romans. Er beschrieb deutsche und jüdische Geschichte in modernen psychologischen Deutungen mittels zeitpolitischer Aktualisierung. Bezeichnend für sein Werk ist der gesellschaftskritische und politische Ton. Seine Romane sind dramatisch-szenenhaft aufgebaut.