Hans Magnus Enzensberger (geb. 1929)

Hans Magnus Enzensberger wurde am 11.11.1929 in Kaufbeuren/Allgäu geboren. Er studierte Germanistik, allgemeine Literaturwissenschaft, Philosophie und Sprachen. 1955 schrieb er seine Dissertation über die Poetik Clemens Brentanos. Enzensberger war Mitglied der Gruppe 47, Rundfunkredakteur, Dozent, Stipendiat der Villa Massimo in Rom und Verlagslektor. 1964/65 hatte er die Gastdozentur für Poetik an der Universität Frankfurt/Main inne. 1968 brach er eine Gastdozentur in den USA aus politischen Gründen ab. Enzensberger war Gründer und Herausgeber von Zeitschriften („Kursbuch“ 1965–1975, „TransAtlantik“ 1980–1982) sowie der „Anderen Bibliothek“ (seit 1985, Veröffentlichung wegweisender Werke der Weltliteratur). Er lebt seit 1979 als freier Schriftsteller in München.
Seit Alfred Andersch Enzensberger einen „zornigen jungen Mann“ genannt hat, haftet dem diese Beschreibung an. Tatsächlich ist Enzensberger als Autor politisch, anfangs aggressiv, später eher resignativ. Als Lyriker, Dramatiker, Hörspielautor und Übersetzer setzt er seine Sprache eiskalt zynisch wie auch zart und feinsinnig ein. Er widersetzt sich als Autor geschickt eindeutigen Festlegungen, bewegt sich stattdessen meisterhaft innerhalb verschiedenster literarischer Genres und wirkt dabei oft polarisierend.

Wichtige Werke

Verteidigung der Wölfe, Gedichte 1957
Museum der modernen Poesie, Lyrikanthologie 1960 (Herausgeber)
Gedichte. Die Entstehung eines Gedichts, Auswahl 1963
Blindenschrift, Gedichte 1964
Politik und Verbrechen, Essay 1964
Deutschland, Deutschland unter anderm, Essay 1967
Rachels Lied, Hörspiel 1969
Das Verhör von Habana, Drama 1970
Der kurze Sommer der Anarchie, Roman 1972
Palaver, Essays 1974
La Cubana, Libretto 1975 (im gleichen Jahr Uraufführung der Oper mit Musik von Hans Werner Henze)
Der Untergang der Titanic, Poem 1978
Der Menschenfreund, Komödie 1984
Kiosk, Gedichte 1995
Wo warst du, Robert?, Roman 1998
Leichter als Luft. Moralische Gedichte, 1999
Rebus, Gedicht 2009
Bibs. Roman 2009