sequenziell angeordnete Folgen von (mindestens zwei) Bildern, die eine Geschichte erzählen oder einen Vorgang erläutern. Sie werden deshalb als sequenzielle Kunst bezeichnet.
Die Bilder sind in der Regel mit Text kombiniert, der in die Bilder integriert ist oder der sich über- oder unterhalb der Bilder befindet. Der Text übernimmt häufig die Rolle eines Erzählers oder Kommentators zum Bild, steht als direkte Rede in Denk- und Sprechblasen oder stellt
lautmalerisch Geräusche dar. In dieser Kombination von Text und Bild stellen Comics eine eigene Kunstform dar, in der sich Literatur und bildende Kunst überschneiden. Sie sind eng verwandt mit dem Zeichentrickfilm und dem
Storyboard.
Der Begriff „Comic“ entstand aus der englischen Wortkombination comic strip (komischer Streifen). Als erster Comic gilt ein Strip von zwei Bildern, der am 6. Juli 1890 in „The New York World“ veröffentlicht wurde. Am 28. Januar 1894 erschien der erste ganzseitige Comicstrip mit 12 Bildern. Amerika gilt damit als Ursprungsland des Comics, dort entwickelte er sich auch weiter. Aber seine Ursprünge kamen aus Europa.
Im Gegensatz zu den frühen Bildergeschichten
Wilhelm Buschs ändern moderne Comics Perspektiven, die Größe der Bildausschnitte und die Rahmengröße, sodass ein multimedialer Eindruck entsteht, der sich an den Techniken von Fotografie und
Film orientiert.
Die ersten Comics richteten sich an die ganze Familie; die Figuren waren vereinfacht gezeichnet und karikiert. In den 1930er Jahren begannen die Comics ihren Siegeszug in den USA. Waren die frühen Comics noch hauptsächlich humoristisch geprägt, so setzte jetzt eine Trivialisierung von Märchenstoffen und -figuren ein (Walt Disney: „Mickey Mouse“ ab 1930; „Donald Duck“ ab 1938). Zudem entstanden Comics als
Science-Fiction („Buck Rogers“ 1929), Romanadaptionen („Tarzan“ 1929) und Krimis („Superman“ 1938, „Batman“ 1939). Immer mehr wurden Comics zu Projektionen menschlicher Wunschvorstellungen und Triebe.
In den 1960er Jahren setzte eine neue Zeichnergeneration gegen die Massencomics den Underground-Comic, der auch vor Tabu-Themen wie Sex, Gewalt und Sadismus (Robert Crumb: „Fritz The Cat“) nicht Halt machte. Auch Pop-Art-Künstler wie Roy Lichtenstein griffen auf den Comic als Ausdrucksmittel zurück. In diesem Medium gelang selbst die Auseinandersetzung mit so ernsten und heiklen Themen wie Judenverfolgung und -vernichtung durch die Nationalsozialisten, wie Art Spiegelberg in seiner Bild-Parabel „Maus“ bewies. Darin stellen Mäuse die Verfolgten und Katzen die Verfolger dar, ohne das Geschehen zu banalisieren. Dass der Comic Kunst und kommerziellen Erfolg zu verbinden weiß, zeigt beispielhaft „Asterix“ von Albert Uderzo und René Goscinny, eine Reihe, von der nun schon mehrere hundert Millionen Hefte verkauft worden sind.