Edgar Hilsenrath wurde am 2.4.1926 in Leipzig geboren. Er stammt aus einer jüdischen Kaufmannsfamilie und verbrachte seine Jugend in Halle an der Saale und in Leipzig. 1938 floh er mit seinem Bruder und seiner Mutter nach Siret (Rumänien). Seinem Vater gelang die Flucht nach Frankreich. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Rumänien wurde er ins Ghetto von Moghilev-Podolsk (Ukraine) deportiert. 1944 gelang ihm, nach der Befreiung durch die Russen, die Flucht über Bulgarien, die Türkei, Syrien und den Libanon nach Palästina. 1951 wanderte er in die USA aus. Bis 1975 lebte er als freier Schriftsteller in New York. Dann kehrte er nach Deutschland zurück und lebt seitdem in Berlin.
Er erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen, wie 1989 den Alfred-Döblin-Preis, 1992 den Heinz-Galinski-Preis, 1994 den Erich-Nossack-Preis und 1998 den Hans-Sahl-Preis. Seine Romane „Nacht“ und „Der Nazi und der Friseur“ wurden anfänglich nur in den USA und erst viel später in Deutschland verlegt, weil die deutschen Verleger aufgrund der sehr nüchternen Schilderungen des Ghettolebens und des Völkermordes an den Juden zunächst Skrupel hatten.
Nacht, Roman 1964
Der Nazi und der Friseur, Roman 1977
Gib acht, Genosse Mandelbaum, Roman 1979 (= Moskauer Orgasmus, 1990)
Bronskys Geständnis, Roman 1980
Das Märchen vom letzten Gedanken, Roman 1989
Jossel Wassermanns Heimkehr, Roman 1993
Die Abenteuer des Ruben Jablonsky, Roman 1997