Paul Celan (eigentlich Paul Anczel) wurde am 23.11.1920 in Czernowitz/Bukowina als Sohn deutscher Eltern geboren. Er begann 1938 ein Medizinstudium in Tours, studierte jedoch ab 1939 Romanistik in Czernowitz. 1942 wurde Celan deportiert, seine Eltern starben im gleichen Jahr, er verbrachte die Zeit bis 1944 in einem rumänischen Arbeitslager. Nach Kriegsende setzte Celan sein Studium fort, wurde 1945 Verlagsleiter in Bukarest und begann 1948 in Paris Germanistik und Sprachwissenschaft zu studieren. Seit 1959 war er dort Dozent für deutsche Sprache und Literatur an der Ecole Normale Supérieure. Später litt Celan an einer schweren psychischen Erkrankung, er nahm sich am 20.4.1970 das Leben.
Paul Celan ist einer der bedeutendsten deutschen
Lyriker der Nachkriegszeit. Seine Gedichte zeigen den deutlichen Einfluss des französischen
Symbolismus und
Surrealismus. Seiner bild- und assoziationsreichen, bisweilen extrem abstrakten Sprache mag der Begriff der Wortmusik am ehesten gerecht werden. Auch seine Übersetzungen u.a. der Lyrik
Rimbauds, Mandelstams, Chars, Valérys und
Shakespeares sind meisterhaft.