Johanna Schopenhauer, geborene Trosiener, wurde am 9.7.1766 in Danzig geboren. Sie wuchs als Tochter eines Kaufmanns und Senators in gutbürgerlichen Verhältnissen auf und erhielt vielseitigen Unterricht in Geschichte und Sprachen. 1785 heiratete sie den Kaufmann Heinrich Floris Schopenhauer. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor, Arthur und Adele. Sie siedelte 1793 mit ihrem Mann nach Hamburg über. 1787–1788 und 1803–1805 unternahm sie mehrere Reisen durch Europa. Nach dem Tod ihres Mannes zog sie 1806 mit ihrer Tochter nach Weimar. Hier gründete sie einen literarischen Salon und stand mit vielen bekannten Schriftstellern, Schauspielern und Malern in Kontakt. So war zum Beispiel
Johann Wolfgang Goethe ein regelmäßiger Gast ihres Hauses. 1819 verlor sie durch Bankrott ihrer Bank einen großen Teil ihres Vermögens. Sie wurde Berufsschriftstellerin, um ihre finanzielle Lage zu verbessern. Sie begann in dieser Zeit Romane, Reiseberichte und Kunstbetrachtungen zu verfassen. 1829 ging sie aus finanziellen Gründen nach Bonn, kehrte aber 1837 nach Thüringen zurück, wo sie am 17.4.1839 in Jena starb.
Johanna Schopenhauer hatte trotz ihres Berufes als Schriftstellerin zeitlebens Angst, als gelehrte Frau zu gelten. Sie war zwar überzeugt, dass auch Frauen an der Literaturproduktion teilhaben sollten, doch nur innerhalb ihrer gesetzten Schranken. Dies spiegelt sich auch in ihren Werken wider.