Christa Reinig wurde am 6.8.1926 in Berlin geboren. Sie absolvierte zunächst eine Ausbildung zur Blumenbinderin, arbeitete nach 1945 als Bürogehilfin und Fabrikarbeiterin. 1953–1957 studierte sie Kunstgeschichte und christliche Archäologie in Ost-Berlin. 1958–1963 war sie als Archivarin und wissenschaftliche Assistentin am Märkischen Museum in Berlin beschäftigt. Sie gehörte 1949–1955 der Gruppe der „Zukunftssachlichen Dichter“ in der DDR an, wurde 1951 allerdings mit einem Publikationsverbot belegt. 1964 siedelte Reinig in die BRD über. Als Stipendiatin war sie 1965 in der Villa Massimo in Rom, der größten Einrichtung der Bundesrepublik zur Förderung hochbegabter deutscher Künstlerinnen und Künstler. Christa Reinig war Mitglied des PEN-Deutschland und lebte bis zu ihrem Tod am 30.7.2008 als freie Schriftstellerin in München.
Für ihr literarisches Werk bekam Christa Reinig zahlreiche Auszeichnungen, u. a. den Rudolf-Schröder-Preis (1964), den Literaturpreis des Südwestfunks (1984), den Hörspielpreis des Kriegsblinden (1967) und das Bundesverdienstkreuz (1976). In ihren Texten problematisiert Christa Reinig das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft, in den 1970er Jahren beschäftigte sie sich insbesondere mit der Geschlechterdifferenz und beschrieb mit schwarzem
Humor typisierte Männer- und Frauengestalten, die ihren Rollen nicht gewachsen sind.