Sigmund Freud (1856–1939)

Sigmund Freud wurde am 6.5.1856 in Freiberg/Mähren (heute Pribor) als Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie geboren. 1859 übersiedelte die Familie nach Wien, ab 1873 studierte Freud dort Medizin und war am Institut Ernst Wilhelm von Brückes tätig. 1882–1885 führte er Untersuchungen am menschlichen Zentralnervensystem durch, er experimentierte dabei mit Kokain. Seit 1896 entwickelte Freud gemeinsam mit dem Berliner Arzt Wilhelm Fließ die Grundzüge der Psychoanalyse; hoher Stellenwert kam dabei besonders der Traumdeutung zu. In der Abhandlung „Traumdeutung“ stellte er 1900 erstmals umfassend sein Modell einer analytischen Psychologie vor. 1938 emigrierte Sigmund Freud nach London, wo er am 23.9.1939 an einem langjährigen Krebsleiden starb.
Sigmund Freuds psychoanalytische Werke beeinflussten viele literarische Autoren nachhaltig. Die Einbeziehung des Unbewussten in die konventionelle Psychologie und die Entwicklung von Erklärungsmodellen und Heilmethoden aufgrund der Erinnerung und Aufarbeitung verdrängter autobiografischer Ereignisse war bahnbrechend und prägte das Menschenbild des 20. Jahrhunderts maßgeblich.

Wichtige Werke

Traumdeutung, Abhandlung 1900
Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie, 1905
Der Witz und seine Beziehung zum Unbewussten, Abhandlung 1905
Jenseits des Lustprinzips, Abhandlung 1920
Das Ich und das Es, theoretisch-spekulative Schrift 1905
Das Unbehagen in der Kultur, gesellschaftstheoretische Schrift 1930