Arthur Schopenhauer (1788–1860)

Arthur Schopenhauer wurde am 22.2.1788 in Danzig als Sohn der Schriftstellerin Johanna Schopenhauer und eines Kaufmanns geboren. Als 1793 Danzig vom preußischen Staat einverleibt wurde, zog die Familie in die Freie Hansestadt Hamburg. 1797–1799 lebte Arthur Schopenhauer in Le Havre im Haus eines Geschäftsfreundes seines Vaters, um die französische Sprache zu erlernen. 1799 besuchte er die Rungeschen Privatschule in Hamburg, unternahm 1800–1805 dann aber eine mehrjährige Bildungsreise durch Europa. Nach seiner Rückkehr begann er eine Kaufmannslehre, die er kurz darauf nach dem Tod seines Vaters allerdings abbrach.
Nach einer Zeit der Umorientierung holte er von 1807–1809 in Gotha und Weimar das Gymnasialpensum nach. Ab 1809 studierte er in Göttingen Medizin und Philosophie. 1811 wechselte er nach Berlin und promovierte 1813 in Jena (Dissertation: Über die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde). In Weimar trat Schopenhauer in einen wissenschaftlichen Austausch mit Goethe, der gerade an seiner Farbenlehre arbeitete (Über das Sehn und die Farben). 1814–1818 lebte Schopenhauer in Dresden, 1818/19 unternahm er eine Italienreise und wurde 1820 Dozent an der Berliner Universität. Er hielt Vorlesungen in Konkurenz zu Hegel. Nach einer zweiten Italienreise 1822 und verschiedenen Krankheiten siedelte Schopenhauer angesichts einer Cholera-Epidemie 1831 nach Frankfurt/Main um, wo er schließlich als Philosoph und Privatgelehrter lebte. Er starb am 21.9.1860 an einer Lungenentzündung.
Arthur Schopenhauer strich in Fabeln und Aphorismen bildkräftig den Konflikt zwischen Intellekt und Willen heraus. Diesen Konflikt griffen u.a. Friedrich Nietzsche, Thomas Mann, Lev Nikolaevic Tolstoj thematisch auf.

Wichtige Werke

Über die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde, Dissertation 1813
Über das Sehn und die Farben, 1816
Die Welt als Wille und Vorstellung, 1819
Über den Willen der Natur, 1836
Die zwei Grundprobleme der Ethik, 1841
Die Welt als Wille und Vorstellung, 2. überarbeitete Auflage 1844
Parerga und Paralipomena, 1851