Siegfried Sassoon (1886–1967)

Siegfried Lorraine Sassoon wurde am 8.9.1886 in Brenchley/Kent geboren. Er studierte Jura in Cambridge. Mit Kriegsbeginn 1914 meldete er sich als Kriegsfreiwilliger. Er diente als Offizier bei den Royal Welch Fusiliers. Desillusioniert von den Kriegserlebnissen begann er, satirisch zugespitzte Gedichte gegen den Krieg zu schreiben. 1917 veröffentlichte er „A Soldier's Declaration“, was einer Befehlsverweigerung und Desertion gleichkam. Nur durch die Bemühungen einflussreicher Freunde wurde er nicht vor ein Kriegsgericht gestellt. Im gleichen Jahr kam er in ein Edinburgher Hospital. Dort begann er eine intensive Freundschaft mit Wilfried Owen. Nach seiner Genesung kehrte er, aus Pflichtgefühl zu seinen Kameraden, an die Front zurück. 1919 arbeitet er kurzzeitig als literarischer Chefredakteur für die Zeitung „Daily Herald“. Nach Kriegsende begann er mit dem Verfassen seiner fiktionalen Erinnerungen, welche ihm den Ruf einbrachten, einer der bedeutendsten Prosaschriftsteller seines Jahrhunderts zu sein. Er starb am 1.9.1967 in Heytesbury (Grafschaft Wiltshire).
Die literarische Entwicklung von Siegfried Sassoon ist stark vom Ersten Weltkrieg geprägt. Gerade die zwischen 1916–1918 entstandenen Gedichte repräsentieren einen dramatischen Realismus, vermischt mit aggressiver Satire. Die Auseinandersetzung mit dem Krieg blieb auch in seinen späteren Werken zentral. Er verfasste eine stark autobiographische Prosa. Seine Romane prangern eine verlogene Selbstgerechtigkeit an und mahnen, aus den schrecklichen Erfahrungen des Krieges zu lernen.

Wichtige Werke

A Soldier's Declaration, 1917
Suicide in the Trenches, Gedichte 1917
Satirical Poems, Gedichte 1926
Siegfried's Journey 1916–1920, Autobiographie 1945 (= Vom Krieg zum Frieden, 1947)
Memoires of a fox-hunting-man, Biographie 1930 (= Glück im Sattel. Erinnerungen eines Jagdreiters, 1949)
Collected Poems 1908–1956, Gedichte 1961