Die
Biografie (von griech. bios „Leben" und graphein „schreiben") ist eine literarische Darstellung der Lebensgeschichte einer Person, wobei äußere Ereignisse und innere Entwicklungen gleichermaßen Berücksichtigung finden. Je nachdem, ob Genauigkeit und Objektivität überwiegen oder erzählerische, romanhafte Elemente vorherrschen, wird die Biografie mehr der Geschichtsschreibung oder mehr der Dichtung zugerechnet, wobei Mischformen die Regel bilden. Die Biografie weist Berührungspunkte zu Autobiografie, Lebenslauf (Vita), Nekrolog und Memoiren auf.
Autobiografie (von griech. autos „selbst", bios „Leben" und graphein „schreiben") bezeichnet die literarische Darstellung des eigenen Lebens, die aus einer meist übergeordneten Perspektive die innere Entwicklung und äußere Zeitgebundenheit zu einem geschlossenen Ganzen fügt. Im Gegensatz zu Memoiren, die meist stärker auf Umweltgeschehnisse ausgerichtet sind, steht in der Autobiografie die vertiefte Darstellung des geistig seelischen Entwicklungsprozesses im Vordergrund, gestaltet aus der Rückschau, meist von einem abgeklärten, reifen Standpunkt aus. Erst um die Wende zum 20. Jh. bürgerte sich die Bezeichnung im genannten Sinne ein.
Einen wichtigen Platz in der biographischen Literatur des 20. Jh.s nimmt die
Roman-Biografie ein. Bedeutende Roman-Biografien schrieben
Stefan Zweig („Maria Stuart“, 1935; „Balzac“, 1946),
Heinrich Mann und
Lion Feuchtwanger.
Gesammelte Kurzbiografien finden sich in verschiedenen internationalen und nationalen Nachschlagewerken, z.B. der Allgemeinen Deutschen Biografie (ADB, 56 Bände).