Friedrich Müller (1749–1825)

Friedrich Müller wurde am 13.1.1749 in Kreuznach geboren. Von 1759–1763 besuchte er das Gymnasium, musste dies aufgrund des frühen Todes seines Vaters allerdings vorzeitig verlassen. 1767 begann er seine Ausbildung zum Maler in Zweibrücken, bereits zwei Jahre später veröffentlichte er erste Bilder. 1770 setzte er seine Ausbildung in Mannheim fort und siedelte 1775 auch dorthin über. Mit seinem ersten Gedicht („Lied eines bluttrunknen Wodanadlers“), das 1774 im Göttinger Musen-Almanach erschien, wurde er über Nacht als Dichter bekannt. Um Verwechslungen vorzubeugen, ergänzte er „Maler“ in seinem Namen. In Mannheim nahm er als Maler am Hofleben teil und beteiligte sich an wissenschaftlichen und literarischen Aktivitäten. Hierbei lernte er u.a. Johann Wolfgang von Goethe, Jakob Michael Reinhold Lenz, Otto Heinrich von Gemmingen und Friedrich Maximilian Klinger kennen. 1778 ging er mit Unterstützung des Weimarer Kreises um Goethe zur Ausbildung als Historienmaler nach Rom. 1780 konvertierte er zum Katholizismus. 1806 wurde er königlich Bayrischer Hofmaler, verlor 1810 allerdings durch Intrigen von Hofberatern seine Anstellung. Für seine literarischen und malerischen Werke fand er in der Folgezeit keine Abnehmer mehr. Auch seine 1814 vollendete Faust-Dichtung konnte er nicht mehr veröffentlichen. Bis zu seinem Tod am 23.4.1825 in Rom blieb er jedoch ein bekannter Kunstkritiker und Korrespondent für den deutschen Zeitschriftenmarkt.
Einen Namen gemacht hat sich Friedrich Müller bzw. Maler Müller vor allem durch seine Radierungen mit Tiermotiven, die sich durch einen besonderen Realismus und eine innovative Strichführung auszeichneten, und die dichterischen Leistungen aus seiner Mannheimer Zeit. So belebte er die literarische Idylle und den Faust-Stoff für die Literatur neu.

Wichtige Werke

Lied eines bluttrunknen Wodanadlers, Gedicht 1774
Die Schaaf-Schur, Gedicht 1775
Der Satyr, Gedicht 1775
Bacchidon und Milon, Gedicht 1775
Situation aus Fausts Leben, Dramenfragment 1776
Riobe, Drama 1778
Fausts Leben. Erster Teil, Dramenfragment 1778