Franz Fühmann (1922–1984)

Franz Fühmann wurde am 15.1.1922 in Rochlitz/Riesengebirge als Sohn eines Apothekers geboren. Aus nationalsozialistischer Überzeugung war er 1939 Kriegsfreiwilliger. 1945 geriet Fühmann in russische Kriegsgefangenschaft; dort wurde er vom Nazi zum überzeugten Marxisten. 1949 kehrte er nach Deutschland zurück und wurde Kulturpolitiker, Journalist und Schriftsteller in Ostberlin. 1976 unterschrieb er die Petition gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns aus der DDR. Fühmann starb am 8.7.1984 in Ostberlin.
Als Lyriker und Erzähler war Franz Fühmann anfangs überzeugter Anhänger des sozialistischen Realismus, später nahm er eine kritisch distanzierte Haltung zur Real- und Kulturpolitik der DDR ein und widmete sich verstärkt märchen- und sagenhaften, mythischen Stoffen. Fühmanns originellen, tiefsinnigen Kinderbücher sind ein Beispiel für literarisch hochwertige Werke dieses Genres.

Wichtige Werke

Die Wiedergeburt unserer nationalen Kultur, Rede 1952
Die Fahrt nach Stalingrad, Dichtung 1953
Aber die Schöpfung soll dauern, Gedichte 1957
Die Suche nach dem wunderbunten Vögelchen, Märchen 1960
Böhmen am Meer, Erzählung 1962
Das Judenauto, Erzählung 1962
Reineke Fuchs, Kinderbuch 1965
König Ödipus, Erzählungen 1966
Das hölzerne Pferd, Kinderbuch 1968
22 Tage oder Die Hälfte des Lebens, Erinnerungen 1973
Fräulein Veronika Paulmann, Essay 1980
Saiäns-Fiktschen, Erzählungen 1981
Die dampfenden Hälse der Pferde im Turm von Babel, Kinderbuch 1984
Das Ohr des Dionysios, Erzählungen 1985