Gustav Freytag (1816–1895)

Gustav Freytag wurde am 13.7.1816 in Kreuzburg (Schlesien) geboren. 1835 begann er ein Studium der Germanistik in Breslau, das er 1836 in Berlin fortsetzte und 1838 mit einer Dissertation abschloss. 1838–1847 arbeitete er als Privatdozent in Breslau. 1844 stellte er seine Vorlesungen ein, um sich mehr seiner schriftstellerischen Tätigkeit zu widmen. 1848 ging er nach Leipzig und arbeitete als Redakteur der nationalliberalen Wochenschrift „Der Grenzbote“. 1867–1870 war er Abgeordneter der Nationalliberalen im Reichstag des Norddeutschen Bunds. Freytag nahm 1870/71 als Kriegsberichtserstatter des preußischen Kronprinzen am Deutsch-Französischen Krieg teil. Nach Kriegsende ging er wieder nach Leipzig. Seit 1880 lebte er in Wiesbaden, wo er am 30.4.1895 starb.
Gustav Freytag ist ein Vertreter des Bürgerlichen Realismus und galt zeitlebens als Repräsentant des aufstrebenden, begüterten und gebildeten liberalen Mittelstands. Er stellte den Alltag des Mittelstandes ohne dichterischen Schwung, aber dennoch gemütvoll und verklärend mit einem Hauch von Volkspädagogik dar. Im 19. Jahrhundert gehörte er mit seinen Dramen und Romanen zu den Lieblingsautoren des Bürgertums.

Wichtige Werke

Die Brautfahrt, Drama 1844
Die Valentine, Drama 1847
Graf Waldemar, Drama 1850
Die Journalisten, Drama 1852
Soll und Haben, Roman 1855
Bilder aus der deutschen Vergangenheit, Roman 1859
Die Techniken des Dramas, Abhandlung 1863
Die verlorene Handschrift, Roman 1864
Die Ahnen, Romanzyklus 1872–1880