Ludwig Uhland (1787–1862)

Ludwig Uhland wurde am 26.4.1787 in Tübingen als Sohn eines Universitäts-Sekretärs geboren. Er studierte 1801–1808 Jura und Philologie in Tübingen und hatte dort Verkehr mit J. Kerner und Varnhagen. Während einer Parisreise zum Studium altdeutscher und altfranzösischer Handschriften schloss er 1810/11 Bekanntschaft mit Chamisso. 1811 ließ Uhland sich als Anwalt in Tübingen nieder, dort verkehrte er mit G. Schwab. 1812–1814 wurde Uhland Sekretär des Justizministeriums Stuttgart, 1814 nahm er seine Tätigkeit als Anwalt in Stuttgart wieder auf. 1819–1839 saß Uhland als liberaler Abgeordneter im württembergischen Landtag und war aktiver Vertreter der Liberalen in den Verfassungskämpfen. 1829 wurde er Professor für deutsche Sprache und Literatur in Tübingen, gab die Professur jedoch 1833 auf, als den oppositionellen Professoren die gleichzeitige Ausübung ihres Mandats von der Regierung untersagt wurde. Seit 1839 wirkte er als Privatgelehrter in Tübingen. 1848 war Uhland liberaler Abgeordneter der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche, 1849 im Rumpfparlament in Stuttgart. Er starb am 13.11.1862 in Tübingen.
Ludwig Uhland gilt als bedeutender Vertreter der schwäbischen Spätromantik mit starker Nähe zum Biedermeier. Seine Lyrik ist volkstümlich, liedhaft und naturnah, zahlreiche seiner Gedichte wurden vertont (u.a. von Schubert, Schumann, Liszt und Brahms). Bekannt wurde Uhland vor allem als Romanzen- und Balladendichter von urwüchsiger, kräftiger und schlichter Sprache.

Wichtige Werke

Gedichte, 1815
Vaterländische Gedichte, 1817
Ernst, Herzog von Schwaben, Drama 1818
Ludwig der Baier, Drama 1819
Walther von der Vogelweide, Abhandlung 1822
Sagenforschungen, 1836
Alte hoch- und niederdt. Volkslieder, Herausgeber 1844 ff.
Dramatische Dichtungen, 1846
Schriften zur Geschichte der Dichtung und Sage, 1865–1873