Johannes R. Becher (1891–1958)

Johannes Robert Becher wurde am 22.5.1891 in München als Sohn eines Amtsrichters geboren. Er studierte Philologie, Philosophie und Medizin in München, Jena und Berlin. 1919 trat Becher der KPD bei. 1927 besuchte er erstmals die UdSSR, ein Jahr später gehörte er zu den Gründern des Bundes proletarisch-revolutionärer Schriftsteller. 1933 emigrierte Becher in die UdSSR, wo er bis 1945 lebte und Chefredakteur der Zeitschrift Internationale Literatur, Deutsche Blätter war. Nach seiner Rückkehr nach Berlin war er 1945–1958 Präsident des Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands. Er war ebenfalls Mitbegründer des Aufbau-Verlags und von 1949 bis zu seinem Tod Herausgeber der Monatszeitschrift Sinn und Form. 1953 wurde Becher zum Präsidenten der Deutschen Akademie der Künste berufen, seit 1954 bis zu seinem Tod war er zudem Minister für Kultur der DDR. Becher starb am 11.10.1958 in Ostberlin.
Johannes R. Becher begann als wortgewaltiger expressionistischer Schriftsteller, der das Ideal der Weltbrüderschaft des Proletariats wie den Zusammenbruch der bürgerlichen Welt be- und herbeischrieb. Später widmete er sich politischer Zweckdichtung, die durch Volkstümlichkeit und Einfachheit der Form sozialistisches Gedankengut als Appell an die Masse transportieren sollte. In der DDR wurde er zum vorbildhaften Repräsentanten des sozialistischen Realismus.

Wichtige Werke

Der Ringende, Gedichte 1911
Verfall und Triumph, Dichtung 1913
Päan gegen die Zeit, Gedichte 1918
Gedichte für ein Volk, 1919
Arbeiter Bauern Soldaten, Drama 1921
Am Grabe Lenins, Dichtung 1924
Abschied, Roman 1940
Erziehung zur Freiheit, Essays 1946
Nationalhymne der DDR, 1949
Deutsche Sonette, 1952
Wir, unsere Zeit, das 20. Jahrhundert, Gedichte 1956
Walter Ulbricht, Biografie 1958