Miguel de Cervantes wurde 1547 in der Universitätsstadt Alcalá de Henares als Sohn eines verarmten Kleinadeligen geboren und in einem Jesuitenkolleg unterrichtet. Ob er später studierte, ist ungeklärt. 1570 ging er zur Armee, bei einem Kampf gegen die Türken wurde seine Hand verstümmelt. Ab 1580 lebte Cervantes in Madrid und unternahm dort seine ersten literarischen Versuche. Anerkennung brachte ihm erst 1585 der Roman „Galatea“. Um Geld zu verdienen, musste Cervantes als Ankäufer der spanischen Armada arbeiten. Wegen verschiedener Delikte saß er mehrmals im Gefängnis. Am 23.4.1616 starb der chronisch leberkranke Cervantes in Madrid.
Anfangs schrieb Cervantes Gedichte, die jedoch wenig Anerkennung fanden. Im Kleinepos „Viaje del Parnaso“ wurde seine ironisch-spöttelnde Art besonders deutlich. Außerdem schrieb er Zwischenspiele (entremeses), die keineswegs bloß schwankhafte Pauseneinlagen, sondern wahre dramatische Meisterwerke sind. Im „Don Quijote“ äußerte sich Cervantes auch theoretisch über das Theater. Seine zwölf „Novelas ejemplares“ galten als Muster neuer
Novellenkunst in Spanien. Oft hat Cervantes in seine Werke, wie z.B. in „Galatea“ oder in „Don Quijote“, kleine Erzählungen eingebaut.