Johannes Schlaf (1862–1941)

Johannes Schlaf wurde am 21.6.1862 in Querfurt als Kaufmannssohn geboren. 1884 begann er ein Studium der Philologie in Halle und setzte es 1885 in Berlin fort. Dort begann seine Freundschaft und Zusammenarbeit mit Arno Holz. 1893–1895 befand sich Schlaf mit einem schweren Nervenleiden in verschiedenen Heilanstalten. 1895 zog er nach Magdeburg, seit 1904 lebte er als freier Schriftsteller in Weimar. Dort näherte er sich ideell der Zulauf gewinnenden NS-Bewegung an. Seit 1937 lebte Schlaf wieder in Querfurt. Dort starb er am 2.2.1941.
Der Erzähler und Dramatiker Johannes Schlaf ist zusammen mit Arno Holz theoretischer und praktischer Begründer des konsequenten deutschen Naturalismus in gemeinsam verfassten Musterbeispielen naturalistischer Literatur („Papa Hamlet“, „Die Familie Selicke“). Als sein Hauptwerk gilt das düstere Drama „Meister Oelze“. Nach dem Bruch mit Holz verband Schlaf in seiner späteren Dichtung in gefühlvollen impressionistischen Texten Nationalbewusstsein mit Naturschwärmerei.

Wichtige Werke

Papa Hamlet, Novellen 1889 (mit A. Holz)
Die Familie Selicke, Drama 1890 (mit A. Holz)
Neue Gleise, Novellen 1892 (mit A. Holz)
In Dingsda, Prosalyrik 1892
Meister Oelze, Drama 1892
Frühling, Prosalyrik 1896
Gertrud, Drama 1898
Das dritte Reich, Roman 1900
Die Suchenden, Roman 1902
Das absolute Individuum und die Vollendung der Religion, Schrift 1910
Religion und Kosmos, Schrift 1911
Mutter Lise, Roman
Seele, Gedichte 1922
Die Wandlung, Roman 1922
Das Gottlied, Gedichte 1922
Neues aus Dingsda, Gedichte 1933
Vom höchsten Wesen, Essay 1935
Aus meinem Leben, Autobiografie 1941