Johann Joachim Winckelmann wurde am 9.12.1717 in Stendal als Sohn eines Schusters geboren und wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Nach seinem Abitur in Salzwedel studierte er von 1738–1740 Theologie in Halle. 1741 jedoch begann er, Medizin und moderne Fremdsprachen in Jena zu studieren. Ab 1742 arbeitete er als Hauslehrer und wurde Konrektor der Lateinschule in Seehausen. 1754 konvertierte er in Dresden zum Katholizismus. Dort entstand auch sein Erstlingswerk „Gedanken über die Nachahmung der Griechischen Wercke in der Mahlerey und Bildhauer-Kunst“. 1755 reiste er nach Rom und fand eine Anstellung als Bibliothekar beim Kardinal Archinto. Im April 1768 brach Winckelmann zu einer Deutschlandreise auf, die er jedoch aufgrund einer Krankheit schon in Regensburg abbrechen musste. Er wollte nach Rom zurückkehren und lernte auf der Rückreise in Triest einen vorbestraften Koch kennen, der ihn am 8.6.1768 ermordete. Die Hintergründe dieser Tat sind seither sehr umstritten.
Mit Winckelmann entstand eine neue Auffassung der Antike, da er die griechische der römischen vorzog. Für ihn waren die günstigen klimatischen Bedingungen, politische Freiheit und ein gesunder Lebensstil die Voraussetzung für die Vollkommenheit der griechischen Kunst. Er sprach sich gegen eine Nachahmung der Natur und für eine Nachahmung der griechischen Kunst aus, da die Natur hier vollkommen sei.
Gedanken über die Nachahmung der Griechischen Wercke in der Mahlerey und Bildhauer-Kunst, Abhandlung 1755
Anmerkung über die Baukunst der Alten, Abhandlung 1762
Geschichte der Kunst des Alterthums, Abhandlung 1764