Denis Diderot (1713–1784)

Der französische Schriftsteller Denis Diderot wurde am 5.10.1713 in Langres geboren. Zum Theologen bestimmt, wurde er gegen den Willen seiner Eltern Schriftsteller und lebte von unsicheren Einkünften. 1746 wurde er zum Herausgeber einer umfassenden französischen Enzyklopädie, die durch ihn zum Kompendium des gesamten Wissens seiner Zeit wurde. 1749 geriet er wegen der Verbreitung atheistisch-materialistischer Gedanken für einige Monate in Haft. 1773/1774 hielt er sich auf Einladung von Katharina II. in Russland auf. Seine letzten Lebensjahre verbrachte Diderot in Paris, wo er am 30.7.1784 an einem Schlaganfall starb.
Denis Diderot war Philosoph, Mathematiker, Musiker, Erzähler, Dramatiker, Dichtungstheoretiker und Kunstkritiker. Sein ungeheures Wissen hatte er zum größten Teil autodidaktisch erworben. Am bekanntesten wurde er als Enzyklopädist, da es ihm in seiner Enzyklopädie gelang, eine auf neuen, kritischen Erkenntnissen beruhende Geschichte des europäischen Denkens darzustellen. Große Bedeutung besitzen ebenfalls seine philosophischen Essays und Dialoge sowie seine ästhetischen Schriften (u.a. eine Theorie der Schauspielkunst in „Paradoxe sur le comédien“). Besonders auf Goethe und Lessing übte Diderot starken Einfluss aus.

Wichtige Werke

Pensées philosophiques, Essay 1754
Societé encyclopédie francoise, 1751–1772
Discours sur la poésie dramatique, Abhandlung 1758
Essai sur la peinture, Ausstellungsberichte 1765 (= Versuch über die Malerei, 1797)
Jacques le fataliste et son maitre, Roman erschienen posth. 1788 (= Jakob und sein Herr, 1792)
Paradoxe sur le comédien, Abhandlung 1778 (Das Paradoxe über den Schauspieler)
Le neveu de Rameau, Dialog (erstmals hrsg. von Goethe in deutscher Übersetzung: Rameaus Neffe. Ein Dialog, 1805)