ein sehr frei gestalteter, alternierender
Vers, der gereimt und auch reimlos (= „Waisen“) vorkommt. Die Betonungszahl ist frei und die Verslänge variiert folglich.
Aus Italien kommend waren Madrigale ursprünglich von Hirten gesungene Lieder, ab dem 14. Jahrhundert wurden sie zu Kunstliedern umgestaltet und oft als mehrstimmige Chorlieder gesungen. Nach Deutschland kam der Madrigalvers im 16. Jahrhundert, wurde insbesondere in der gebildeten Diskussion der
Aufklärung verwendet und schließlich in der Lyrik (bes. Anakreontik und
Romantik) nachgebildet.