Ferdinand Freiligrath wurde am 17.6.1810 in Detmold geboren. Er absolvierte eine Lehre als Kaufmann und lernte Englisch und Französisch im Selbststudium. 1832–1836 arbeitete er als Buchhalter in Amsterdam. 1834 veröffentlichte Freiligrath erste Lyrik in Gustav Schwabs
Musenalmanach und in Johann Friedrich Cottas
Morgenblatt. Nach dem Erfolg seiner Gedichte wurde er 1839 freier Schriftsteller. Auf Empfehlung Alexander von Humboldts erhielt Freiligrath ein Ehrengehalt von Friedrich Wilhelm IV. Unter dem Einfluss Hoffmanns von Fallersleben allerdings wurde er zum radikal-politischen Dichter der Liberalen und verzichtete seit 1844 auf sein königliches Gehalt. 1845 floh er in die Schweiz, verkehrte dort mit
Karl Marx, 1846 wurde er Handelskorrespondent in London. Zwei Jahre später kehrte Freiligrath nach Düsseldorf zurück und trat dem Kommunistenbund bei. Er wurde wegen Aufreizung zum Umsturz verhaftet, letztendlich aber freigesprochen. Mit Karl Marx war er Redakteur der
Neuen Rheinischen Zeitung. Nach erneuter Flucht nach Holland und London kehrte Freiligrath 1868 nach einer Amnestie nach Deutschland zurück. Er starb am 18.3.1876 in Cannstadt.
Freiligrath begann mit
spätromantischer, exotisch-schwelgerischer
Lyrik, wurde in seinen revolutionär-politischen Gedichten jedoch zum leidenschaftlichen Freiheitskämpfer. Feuriger Patriotismus wie schlichte
Volksliedstrophen fanden Eingang in seine Dichtung. Auch als Übersetzer englischer und französischer Autoren war Freiligrath bedeutsam.