Ralph Giordano (geb. 1923)

Ralph Giordano wurde am 20.3.1923 in Hamburg geboren. Während des Dritten Reichs wurde er, als Sohn einer Jüdin und eines Italieners, von der Gestapo verfolgt und schwer misshandelt. Er überlebte den Zweiten Weltkrieg, versteckt in einem Keller bis zur Befreiung Hamburgs durch die britische Armee. 1945–1957 war er Mitglied der KPD. 1961 begann seine Karriere als Journalist, Fernsehdokumentarist und Schriftsteller. Bis zu seiner Pensionierung 1988 drehte er rund 100 Filme für den Norddeutschen Rundfunk (NDR) und den Westdeutschen Rundfunk (WDR).
Ralph Giordano verarbeitete seine Kriegserlebnisse in seinem Roman „Die Bertinis“, an dem er 40 Jahre schrieb. Er verfasste aber auch bereits zahlreiche Reiseberichte und Sachbücher. Themen seiner Arbeit sind neben der Geschichte des Dritten Reichs der Stalinismus und vor allem die Dritte Welt. Für sein Schaffen wurde er mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, so erhielt er 2003 den Leo-Baeck-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland.

Wichtige Werke

Die Bertinis, Roman 1992
Die zweite Schuld oder Von der Last ein Deutscher zu sein, Sachbuch 1987
Ostpreußen ade. Reise durch ein melancholisches Land, Reisebericht 1996
Mein irisches Tagebuch, Reisebericht 1999
Wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte. Die Pläne der Nazis nach dem Endsieg, Sachbuch 2000
Das Wombat und andere tierische Geschichten, Erzählungen 2001
Deutschlandreise. Aufzeichnungen aus einer schwierigne Heimat, 1998