Arno Otto Schmidt wurde am 18.1.1914 in Hamburg geboren, wo er die Volks- und Realschule besuchte. 1928, nach dem Tod des Vaters, zog die Familie nach Lauban/Schlesien. 1933 legte er in Görlitz seine Reifeprüfung ab und begann 1934 eine kaufmännische Lehre. In dieser Zeit vertiefte er seine Studien in Alter Geschichte, Mathematik und Literatur, was sich auch in seinen ersten literarischen Versuchen widerspiegelt. Bis 1940 arbeitete er als kaufmännischer Angestellter in Greifenberg. Noch im gleichen Jahr nahm er als Soldat am Zweiten Weltkrieg an der Westfront teil. 1942 wurde er nach Norwegen abkommandiert, wo er bis 1945 stationiert war. 1946 wurde er aus der britischen Kriegsgefangenschaft entlassen und arbeitete als Dolmetscher in Lüneburg und danach als freier Schriftsteller. 1955 erhielt er nach dem Erscheinen seines Kurzromans „Seelandschaft mit Pocahontas“ wegen Gotteslästerung und Pornografie eine Anzeige, die jedoch ein Jahr später revidiert wurde. Seit 1958 lebte er zurückgezogen in Bargfeld und widmete sich ganz seinem literarischen Schaffen. Ausgezeichnet wurde er mit zahlreichen Literaturpreisen; so erhielt er beispielsweise 1964 den Berliner Fontane-Preis und 1973 den Goethe-Preis der Stadt Frankfurt a. M. Er starb am 3.5.1979 in Celle.
Arno Schmidt thematisierte in seinen meist eigenwilligen und provokativen Romanen die Realität der Nachkriegszeit in Deutschland. Typisch für sein Schaffen sind der innere Monolog, die Erzähltechnik der
Montage und die assoziativen Sprünge. Außerdem zeichnete er sich als bedeutender Übersetzer englischsprachiger Literatur aus.