Stefan George (1868–1933)

Stefan George wurde am 12. 7.1868 in Büdesheim/Hessen als Sohn eines Weinhändlers und Gastwirts geboren. Nach der Schulausbildung bereiste er Europa und studierte während seiner Reisen Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte in Paris, Berlin, München und Wien. Das Studium brach er jedoch 1891 ab. Um 1900 ließ er sich in Deutschland nieder und versammelte den berühmten „George Kreis“ um sich. Dabei ging es um die bewusste Gruppenbildung einer geistigen Elite von Gelehrten, Dichtern und Künstlern auf der Grundlage der Männerfreundschaft. Hinzu kam ein bis zur Narzisshaftigkeit gesteigerter Ich-Kult, mit dem eine fast sakrale Verehrung seiner Person und seines Werkes einherging. 1933 lehnte er die von Joseph Goebbels angebotene Präsidentschaft einer neuen deutschen Akademie ab und ging aus Protest gegen die nationalsozialistische Umdeutung seines Werks in die Schweiz. Am 4.12.1933 starb Stefan George in Minusio bei Locarno.
Bezeichnend für den Stil Georges ist die Sakralisierung der Dichtung. Er verstand sein literarisches Schaffen als pädagogischen und prophetischen Auftrag.

Wichtige Werke

Hymnen, Gedichte 1890
Pilgerfahrten, Gedichte 1891
Algabal, Gedichte 1892
Die Bücher der Hirten- und Preisgedichte der Sagen und Sänge und der hängenden Gärten, Gedichte 1895
Das Jahr der Seele, Gedichte 1897
Der Teppich des Lebens, Gedichte 1900
Die Fibel, Gedichte 1901
Tage und Taten, Prosa 1903
Maximin. Ein Gedenkbuch, 1907
Der siebente Ring, Gedichte 1907
Der Stern des Bundes, Gedichte 1914
Das neue Reich, Gedichte 1928