Parallelismus

(von griech. parallelos „gleichlaufend")
stilistisches Mittel, das auf dem Prinzip der Wiederholung parallel (symmetrisch) zueinander angeordneter Wörter in aufeinander folgenden Satzteilen oder Sätzen beruht und so deren Aussagekraft verstärkt. Seinen Ursprung hat der Parallelismus im religiösen Bereich, wo die meist doppelte Wiederholung eine rituelle Funktion erhält. Anapher und Epipher sind besondere Formen des Parallelismus. Das bekannteste Beispiel eines dreigliedrigen Parallelismus (= Trikolon) ist die Aufzählung der verschiedenen Beschwörungen im I. Teil des zweiten Merseburger Zauberspruches.

Siehe auch:
Satzfiguren

Auswahl an Satzfiguren

Beispiel

Heinrich Heine
Die schlesischen Weber (1844)
Auszug

[…]
Das Schiffchen fliegt, der Webstuhl kracht,
Wir weben emsig Tag und Nacht –
Altdeutschland, wir weben dein Leichentuch,
Wir weben hinein den dreifachen Fluch,
Wir weben, wir weben!

Aus: Werke. Bd. I:Gedichte. Hrsg. von C. Siegrist. Frankfurt/Main (Insel) 1968.