das Zusammenfügen (Aneinanderreihen und Übereinanderlegen) einzelner Filmbilder
Die „Organisation der Bilder in der Zeit“, wie der Filmwissenschaftler André Bazin die Montage nennt, ist das wesentliche Gestaltungsmittel des
Films. Sie gibt den Rhythmus vor, lenkt Assoziationen und erzeugt einen Sinnzusammenhang. Der russische Regisseur Wsewolod Pudowkin belegte in den 1920er-Jahren die Wirkung der Montage mit einem Beispiel:
„Stellen wir uns vor, wir hätten drei Filmstücke: auf dem einen ein lächelndes Gesicht, auf dem zweiten dasselbe Gesicht, aber angstvoll blickend, und auf dem dritten eine Pistole, die auf jemanden gerichtet wird. Kombinieren wir nun die Stücke in verschiedener Reihenfolge, und nehmen wir an, als Erstes würden wir das lächelnde Gesicht, dann die Pistole und dann das angstvolle Gesicht zeigen; das zweite Mal käme das angstvolle Gesicht zuerst, dann die Pistole und zuletzt das lächelnde Gesicht. Die erste Reihenfolge würde den Eindruck ergeben, dass derjenige, dem das Gesicht gehört, ein Feigling ist, in der zweiten Reihenfolge wäre er mutig.“