Stefan Heym (eig. Hellmuth Flieg) wurde am 10.4.1913 als Sohn eines jüdischen Kaufmanns in Chemnitz geboren. Er studierte Philosophie und Germanistik in Berlin. 1933 emigrierte er über die Tschechoslowakei in die USA. Nach einem Studium in Chicago ergriff er verschiedenste Arbeiten. 1937–1939 war er Chefredakteur der Wochenzeitung „Deutsches Volksecho“ in New York. 1943 wurde er amerikanischer Soldat und nahm 1944 als Sergeant für psychologische Kriegsführung an der Invasion in der Normandie teil. Er war Mitbegründer der Zeitung
Neue Zeit in München, wegen seiner prokommunistischen Haltung wurde er jedoch in die USA zurückversetzt. 1951/52 gibt er aus Protest gegen den Koreakrieg seine militärischen Auszeichnungen an die US-Regierung zurück und zieht nach Ost-Berlin. Dort lebte er seit 1953 als freier Schriftsteller, 1953–1956 war er Kolumnist bei der
Berliner Zeitung. 1976 beteiligte er sich am Protest gegen die Ausbürgerung
Biermanns. Seine Bücher wurden darauf fast nur noch in der BRD publiziert. 1979 wurde er aus dem DDR-Schriftstellerverband ausgeschlossen. 1994 zog er als Parteiloser für die PDS in den Bundestag, den er am 10. November als Alterspräsident eröffnete. 1997 gehörte er zu den Unterzeichnern der „Erfurter Erklärung“. Er starb am 16.12.2001 in Israel.
Stefan Heym ist Verfasser von Romanen, Reportagen und Essays mit starkem politischem Engagement. Zeitlebens verweigerte er sich der ideologischen Vereinnahmung seines Werkes und blieb trotz Schwierigkeiten seinen persönlichen Idealen treu.