Horst Bienek wurde am 7.5.1930 als Sohn eines deutschen Vaters und einer polnischen Mutter in Gleiwitz (Polen) geboren. 1946 siedelte die Familie in die sowjetisch besetzte Zone um. Bienek arbeitete zunächst als Redaktionsvolontär und wurde 1951 in die Theaterklasse
Bertolt Brechts aufgenommen, bald jedoch vom Staatssicherheitsdienst verhaftet und 1952 durch ein sowjetisches Militärtribunal zu 25 Jahren Zwangsarbeit in Sibirien verurteilt. Nach seiner Amnestie im Jahre 1955 kam er in die Bundesrepublik Deutschland und arbeitete dort von 1957–1961 als Hörfunkredakteur, ab 1961 als Lektor sowie als freier Schriftsteller in München. Dort starb er am 7.12.1990.
In seinen Arbeiten suchte Bienek nach einer Form, in der er seine biographischen Erfahrungen angemessen darstellen konnte. Im Mittelpunkt von Bieneks Lyrik und Prosa steht, bewusst in einfacher, knapper und pathosloser Sprache gehalten und auch ins Allgemeine erweitert, das Thema der Gefangenschaft des Menschen.