eine moderne Form des
Dramas, die seit etwa 1950 als provokante Abkehr vom konventionellen Theater aus dem Protest gegen die bürgerliche Scheinwelt und ihre unehrliche Lebensführung entstanden ist.
Die Wurzeln des absurden Theaters liegen in der Narrenliteratur, die vor allem im 15. und 16. Jh. und seitdem immer wieder in Zeiten des Umbruchs moralische Fehler und öffentliche Missstände der Zeit aufdeckte, in der Nonsensdichtung, der Commedia dell'Arte und der Pantomime, der Darstellung ohne Worte. Anregungen erfuhr es aus dem
Dadaismus und dem
Surrealismus. Ausgangspunkt ist die Erfahrung, dass die menschliche Existenz ohne jeden Sinn absurd ist. Das Erleben der Sinnlosigkeit, Langeweile und des Identitätsverlusts bilden beispielsweise das Thema in „Warten auf Godot“ (1956) von
Samuel Beckett.
Das absurde Drama stellt keine psychologisch charakterisierten Personen dar, sondern nur wie Marionetten agierende Figuren. Die Handlung ist nicht logisch fortlaufend gegliedert, sondern sie verläuft entweder in sich steigernden, kreisenden oder sich reduzierenden Vorgängen. Der Dialog besteht aus banalem Reden der Figuren, das keine echte Kommunikation zulässt. Die Vorreiter des absurden Theaters finden sich in Frankreich mit Beckett und
Eugène Ionesco, der in seinen Stücken meist nur einzelne Situationen zeigt und statt eines Dialogs sich wiederholende Belanglosigkeiten sprechen lässt („Die Nashörner“, 1964).
In Deutschland versuchten sich vor allem Wolfgang Hildesheimer,
Grass und später
Handke an diesem Genre.
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