William Shakespeare (1564–1616)

William Shakespeare wurde am 26.4.1564 in Stratford-upon-Avon getauft, sein genaues Geburtsdatum ist nicht überliefert. Er war Sohn des Bürgermeisters, Weißgerbers und Handschuhmachers John Shakespeare. Seine Ausbildung erhielt er an der Lateinschule Stratford. 1582 heiratete Shakespeare die acht Jahre ältere Anne Hathaway. Über sein Leben in den Jahren 1582–1592 ist wenig bekannt. Möglicherweise arbeitete er als Schulmeister oder Schreiber in einem Anwaltsbüro, bevor er um 1586 vermutlich mit einer der reisenden Schauspielertruppen nach London ging. Die erste schriftliche Erwähnung Shakespeares als Schauspieler ist für das Jahr 1592 überliefert. 1597 war Shakespeare bereits wohlhabend, kaufte Besitz in Stratford, war mit dem Earl of Southampton befreundet und bewarb sich um die Verleihung eines Wappens. 1597 wurde Shakespeare Mitinhaber des Globe-Theaters. 1598 fanden seine Sonette und Epen in „Wit's Treasury“ Erwähnung, einem Überblick über die zeitgenössische englische Literatur. 1597 gelang Shakespeare mit seinem „Falstaff“ ein sensationeller Erfolg, 1603 wurde King James Schutzherr seiner Theatertruppe „The King's Men“. 1609 erwarb diese Truppe das Blackfriar's Theater. Um 1610 kehrte Shakespeare als begüterter und angesehener Mann nach Stratford zurück, er unterhielt weiterhin gute Beziehungen zum Londoner Theaterleben. Am 23.4.1616 starb er in Stratford.
William Shakespeare war nicht nur der bedeutendste Dramatiker seiner Zeit, seine Wirkungsgeschichte ist mit der keines anderen Autoren der Neuzeit vergleichbar. Er beeinflusste vor allem Dichter des Sturm und Drang und der Klassik. Shakespeare ist bis heute in den europäischen Literaturen präsent. Da zu seinen Lebzeiten keine vorherrschende dramatische Tradition existierte, war Shakespeare auf das Experimentieren mit Stilen und Stoffen unterschiedlichster Herkunft angewiesen, die zu immer neuen Mischformen variiert wurden. So entstand die für das Elisabethanische Theater typische Verbindung von Ernst und Komik, Erhabenem und Derbem, die auch Shakespeares Stücken eigen ist.

Wichtige Werke

King Henry VI., Drama 1590-1592 (= König Heinrich VI., 1772–1779)
King Richard III., Drama 1592–1593 (= König Richard III., 1782)
Sonetts, 1592–1598 (= Sonette, 1820)
The Taming of the Shrew, Komödie 1593 (= Der Widerspenstigen Zähmung, 1831)
Titus Andronicus, Drama um 1594 (dt. 1778)
The Comedy of Errors, Komödie 1591–1594 (= Komödie der Irrungen, 1764)
The Rape of Lucrece, Versepos 1594 (Die Schändung der Lukretia)
A Midsummer-Night's Dream, Schauspiel 1594 (= Ein Sommernachtstraum, 1762)
The Merchant of Venice, Drama 1596 (= Der Kaufmann von Venedig, 1763)
Romeo and Juliet, Tragödie 1598 (= Romeo und Julia, 1762–1766)
Julius Caesar, Drama 1598 (dt. 1762–1766)
As You Like It, Komödie 1599 (=Wie es euch gefällt, 1762–1766)
Much Ado About Nothing, Komödie um 1598 (= Viel Lärm um nichts, 1765)
Hamlet, Tragödie 1600 (dt. 1766)
The Merry Wives of Windsor, Komödie 1597 (= Die lustigen Weiber von Windsor, 1778)
Othello, Tragödie 1603 (dt. 1762–1766)
All's Well that Ends Well, Komödie bis 1604 (= Ende gut, alles gut, 1778–1780)
King Lear, Tragödie 1605 (= König Lear, 1762–1766)
Macbeth, Tragödie 1605 (dt. 1765)
Antony and Cleopatra, Drama 1606 (= Antonius und Kleopatra, 1762–1766)
Coriolanus, Drama bis 1609 (= Corolian, 1779)
The Winter's Tale, Schauspiel 1610 (= Das Wintermärchen, 1762–1766)
The Tempest, Schauspiel 1611 (= Der Sturm, 1778)
King Henry VIII., Drama 1612–1613 (= König Heinrich III., 1779)