Clemens Brentano wurde am 8.9.1778 als Sohn der Maximiliane von La Roche und des Großkaufmanns Peter Anton Brentano in Ehrenbreitstein geboren. Er ist der Bruder der Autorin
Bettina von Arnim. Gegen seinen Willen trat er 1794 in das Geschäft des Vaters ein; nach einem geschäftlichen Fehlschlag studierte er in Halle Berg- und Kameralwissenschaft und 1798-1800 Medizin in Jena. Brentano verkehrte mit
Wieland,
Herder,
Goethe, Savigny, den Schlegels, Fichte und
Tieck. 1801 schloss er in Göttingen Freundschaft mit
Achim von Arnim. Zwei Jahre später heiratete er Sophie Mereau, geb. Schubert, die 1806 starb. 1804 ging Brentano nach Heidelberg und wurde mit Achim von Arnim und
Joseph Görres zum Hauptvertreter der so genannten Heidelberger
Romantik. Er beteiligte sich an der Arbeit Arnims zur
Zeitung für Einsiedler und zur Volksliedsammlung
Des Knaben Wunderhorn. Die Jahre 1808–1818 verbrachte Brentano größtenteils in Berlin, hier stand er in Kontakt mit
Kleist und
Eichendorff. 1816 lernte er Luise Hensel kennen, unter deren Einfluss er zum katholischen Glauben zurückkehrte und auf weiteres weltliches Dichtertum verzichtete. 1819–1824 hielt er sich bei der stigmatisierten Nonne Anna Katharina Emmerick in Dülmen/Westfalen auf, deren Visionen er literarisch verarbeitete. Nach ihrem Tod führte Brentano ein unstetes Leben. 1842 holte ihn sein Bruder todkrank nach Aschaffenburg, wo Brentano im gleichen Jahr starb.
Clemens Brentano ist einer der bedeutendsten deutschen Spätromantiker. In seinen Werken finden unstillbare Sehnsucht ebenso Ausdruck wie Schwermut und die innere Zerrissenheit des Autors. Von besonderer Bedeutung ist Brentanos
Lyrik, deren musikalische Sprache und emotionale Ausdruckskraft einmalig scheint. Besonders bekannt wurden seine
Volkslieder, literarischen
Satiren und
Märchen.