Günter Grass wurde am 16.10.1927 in Danzig als Sohn einer kaufmännischen Familie geboren. 1944 wurde er als Flakhelfer und Soldat eingezogen, 1945 verwundet und in amerikanische Kriegsgefangenschaft genommen. Nach seiner Entlassung 1946 war Grass Landarbeiter, Arbeiter in einem Kalibergwerk, Jazzmusiker und Steinmetz. 1949–1956 studierte er Bildhauerei in Düsseldorf und Berlin. Grass lebte als Bildhauer, Grafiker und Schriftsteller in Paris und wurde 1955 Mitglied der
Gruppe 47. Seit 1960 lebt Grass als freier Schriftsteller in (West-)Berlin, seit 1972 auch in Wewelsfleth/Holstein. Grass nahm und nimmt starken Anteil am politischen Leben der Bundesrepublik, er engagierte sich wiederholt im Wahlkampf für die SPD, unterzeichnete 1997 die „Erfurter Erklärung“ (Aufruf zur Ablösung der Regierung Kohl) und war im gleichen Jahr gemeinsam mit Egon Bahr Initiator des „Willy-Brandt-Kreises“. 1999 wurde Grass für sein Lebenswerk mit dem Literatur-Nobelpreis ausgezeichnet.
Günter Grass gilt als bedeutendster deutscher Dichter seiner Generation. Besonders seine realistischen, dabei gesellschaftskritischen
Romane mit ihrer direkten, teilweise skurrilen und auch mundartlichen Sprache zeichnen Grass als wortgewaltigen Erzähler aus. Grass ist jedoch ebenso namhafter Lyriker, Dramatiker, Redner und Grafiker.