Ernst Jünger wurde am 29.3.1895 in Heidelberg als Sohn eines Apothekers geboren. Er ging 1913 als Gymnasiast zur französischen Fremdenlegion, wurde auf Intervention seines Vaters jedoch nach sechs Wochen entlassen. Ab 1914 diente er freiwillig im Ersten Weltkrieg, wurde Leutnant an der Westfront, 14-mal verwundet und militärisch ausgezeichnet. Jünger blieb 1919–1923 in der Reichswehr. Anschließend studierte er bis 1925 Zoologie und Philosophie in Leipzig und Neapel. Seither lebte er als freier Schriftsteller u.a. in Berlin, Goslar, Hannover, Ravensburg und Wilfingen (Württemberg). 1927 und 1933 lehnte Jünger Reichstagsmandate der NSDAP ab, 1931 verweigerte er sich Goebbels, der ihn für nationalsozialistische Propaganda einsetzen wollte. Im Zweiten Weltkrieg diente Jünger zuerst als Hauptmann in Frankreich, seit 1941 im Stab des deutschen Militärbefehlshabers von Paris. In Reaktion auf das Hitler-Attentat vom 20.7.1944 wurde er wegen Wehrunwürdigkeit entlassen. Nach Kriegsende erhielt Jünger ein vierjähriges Publikationsverbot durch die Alliierten. 1959 wurde er mit dem Großen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet, 1978 wurde ihm die Friedensmedaille der Stadt Verdun verliehen. Jünger starb am 17.2.1998 in Wilfingen.
Ernst Jünger ist aufgrund seiner wechselnden politischen Haltungen einer der umstrittensten deutschen Autoren des 20. Jahrhunderts. Gleichzeitig spiegelt seine literarische Entwicklung die politischen und geistigen Wandlungen Deutschlands auf eine faszinierende Weise. Jünger begann als
Erzähler mit Tatsachenberichten und
Tagebuchaufzeichnungen aus dem Ersten Weltkrieg („In Stahlgewittern“) und erreichte seine großen Erfolge mit symbolischen
Romanen wie den mystifizierenden „Marmorklippen“ und der Utopie „Heliopolis“.