Christian Friedrich Daniel Schubart (1739–1791)

Christian Friedrich Daniel Schubart wurde am 24.3.1739 in Obersontheim/Württemberg als Sohn eines Pfarrvikars geboren. Er studierte Theologie in Erlangen, arbeitete anschließend als Hauslehrer, Präzeptor und seit 1764 als Organist in Geislingen. 1769 wurde Schubart Organist und Kapellmeister am württembergischen Hof in Ludwigsburg. 1773 wurde er wegen seines ungezügelten Charakters, lockerer Lebensführung (Ehebruch) und respektloser satirischer Veröffentlichungen vom Herzog amtsentsetzt und landesverwiesen. Es folgten Aufenthalte in Heilbronn, Mannheim und München. 1774 war Schubart Gründer der besonders gegen die Jesuiten gerichteten, freisinnigen Zeitung Deutsche Chronik in Augsburg. 1775 zog er nach erneuter Ausweisung nach Ulm. 1777 vom Herzog Karl Eugen auf württembergischen Boden gelockt, wurde er verhaftet und eingekerkert. Nach seiner Begnadigung wurde Schubart 1787 zum Theater- und Musikdirektor des Stuttgarter Hofes ernannt. Dort starb er am 10.10.1791.
Der literarisch wie musikalisch begabte Christian Friedrich Daniel Schubart gilt als bedeutender Lyriker zwischen Empfindsamkeit und Sturm und Drang. In seinen Texten findet sich leidenschaftliche politische Anklage („Die Fürstengruft“, „Kaplied“, „Der Gefangene“) neben volkstümlichen, schlichten Tönen. Schubart war zudem ein politischer und polemischer Publizist, Journalist, Memoirenschreiber und Erzähler. Er übte großen Einfluss auf den jungen Schiller aus, dieser verdankt Schubart den Stoff zu seinem Drama „Die Räuber“.

Wichtige Werke

Zaubereien, Gedichte 1766
Die Baadcur, Gedichte 1766
Todesgesänge, Gedichte 1767
Deutsche Chronik, Zeitschrift 1774–1778
Neujahrsschilde in Versen, Gedichte 1775
Gedichte aus dem Kerker, 1785
Vaterländische Chronik, Zeitschrift 1787–1791
Ideen zur Ästhetik der Tonkunst, herausgegeben von R. Walter 1924