Synästhesie

(von griech. synaisthanesthai „zugleich wahrnehmen")
die Vermischung oder der Austausch verschiedener Sinneseindrücke als Stilmittel, vor allem in der Lyrik. Am häufigsten gebraucht in der romantischen Lyrik (Romantik), weil hier danach gestrebt wird, die Grenzen aufzuheben. Bisweilen dient die Synästhesie auch der symbolischen Darstellung.

Siehe auch
Rhetorische Figuren
Gedankenfiguren

Auswahl an Gedankenfiguren

Beispiel

Clemens Brentano
Abendständchen (1802)

Hör, es klagt die Flöte wieder,
Und die kühlen Brunnen rauschen,
Golden wehn die Töne nieder
Stille, stille, laß uns lauschen!
Holdes Bitten, mild Verlangen,
Wie es süß zum Herzen spricht!
Durch die Nacht, die mich umfangen,
Blickt zu mir der Töne Licht.

Aus: Clemens Brentano: Werke. Bd. 1 Hrsg. von W. Frühwald, B. Gajek und F. Kemp. München (Hanser) 1968.