Ernst Wiechert (Pseudonym Barany Bjell) wurde am 18.5.1887 im Forsthaus Kleinort im Kreis Sensburg/Ostpreußen als Sohn eines Försters geboren. Er studierte Naturwissenschaften, Philosophie und Philologie und war ab 1911 als Studienrat tätig. 1933 siedelte er als freier Schriftsteller nach Bayern über, wo er sich in Reden öffentlich gegen den Nationalsozialismus äußerte. Sein Widerstand und sein Eintreten für Verfolgte brachte ihn 1938 für zwei Monate in das KZ Buchenwald. Nach der Entlassung lebte er bis 1945 unter Gestapoaufsicht in Berlin. 1948 zog Wiechert wieder in die Schweiz, wo er am 24.8.1950 starb.
Ernst Wiechert gilt als empfindsamer Erzähler, der die Einheit von Mensch und Natur propagierte. Sein Werk ist von erzieherischen Tendenzen geprägt, Grundthema ist die Frage nach dem ethischen, sozialen und verantwortungsvollen Verhalten der sittlichen Person. Obwohl er sich öffentlich gegen den Nationalsozialismus äußerte, kann man ihn literaturhistorisch der
inneren Emigration zuordnen.