Ernst Stadler (1883–1914)

Ernst Maria Richard Stadler wurde am 11.8.1883 in Kolmar/Oberelsass als Sohn des kaiserlichen Staatsanwalts geboren. Er wuchs in Straßburg auf und besuchte dort das Protestantische Gymnasium. Bereits vor seinem Abitur schloss er sich schriftstellerisch ambitionierten Altersgenossen in der Gruppe „Jüngstes Elsass“ an. Unter anderen gehörte Franz Arp zu diesem Kreis. Bis 1906 studierte Stadler Romanistik, Germanistik und vergleichende Sprachwissenschaft in Straßburg und München, wo er das Studium mit einer Promotion abschloss. Er habilitierte sich in Straßburg und lehrte dort. Vertiefende Studien führten ihn nach London und Oxford. Für Herbst 1914 erhielt er einen Ruf als Gastprofessor nach Toronto/Kanada. Diese Dozentur konnte Stadler jedoch nicht mehr antreten, da er gleich zu Beginn des Ersten Weltkrieges am 30.10.1914 in Zandvoorde (Belgien) fiel.
Charakteristisch für Stadlers Werk sind die sich frei reimenden und metrisch ungebundenen Langverse, die nachfolgende Dichtergenerationen beeinflussten. Er schuf Werke mit einer optimistisch-positiven Tendenz, obwohl die Grundhaltung der meisten Expressionisten eher negativ war.

Wichtige Werke

Mainachtzauber, Gedicht 1901
Abendrot, Gedicht 1901
Praeludien, Gedichte 1904
Das Balzac-Buch. Erzählungen und Novellen, Übersetzung 1913
Der Aufbruch, Gedichte 1914