verschiedene philosophische Richtungen zwischen 1920 und 1960, die vom Gegensatz des Menschseins und des Dingseins ausgehen. Ihnen ist gemeinsam, dass sie unter Existenz nicht das Dasein an sich verstehen, sondern die Seinsweise des Menschen, d.h., dass der Mensch etwas aus seiner Existenz machen muss, um wirklich existieren zu können.
In Deutschland sind Martin Heidegger (1889–1976) und Karl Jaspers (1883–1969) wichtige Vertreter der Existenzphilosophie, wobei sich Heidegger dagegen wehrte, als Existenzphilosoph bezeichnet zu werden. Jaspers ging von einer Existenz des Scheiterns aus, ihm zufolge kann der Mensch oft nur in „Grenzsituationen“ zur wahren Existenz gelangen, z.B. durch Kampf, Tod, Leiden oder Schuld.
In Frankreich gilt Jean-Paul Sartre (1905–1980) als einer der Hauptvertreter der Existenzphilosophie. Seine Philosophie ist der atheistische Existenzialismus. Demnach ist der Mensch zunächst nichts und muss sich erst selbst erschaffen. Es gibt keinen vorgegebenen Entwurf Gottes – hiervon war die abendländische Philosophie zu allen Zeiten ausgegangen. Wichtiger Begriff besonders für den französischen Existenzialismus ist die „Freiheit“. Sie gilt nicht nur als Voraussetzung des Handelns, sondern des eigenen Seins selbst. Dennoch ist ein Handeln nicht ohne jegliche Grenzen möglich; überall stößt man auf Hindernisse, die einen beschränken. Sartre nennt dieses Aufeinanderprallen „Situation“.
Sein und Zeit (Martin Heidegger, 1927)
Philosophie (Karl Jaspers, 1932)
L'Etre et le Néant = Das Sein und das Nichts (Jean-Paul Sartre, 1943)