(Christian) Friedrich Hebbel wurde am 18.3.1813 in Wesselburen geboren. Er stammte aus ärmlichen Verhältnissen und so blieb ihm eine höhere Schulbildung verwehrt. 1827–1829 arbeitete er als Laufbursche und Schreiber eines Kirchspielvogts, wo er sich literarisches und historisches Wissen aneignete. 1835 ging er nach Hamburg. Hier lernte er die Näherin Elise Lensing kennen, die ihn, soweit es ihr möglich war, finanziell unterstützte. 1836 begann er in Heidelberg ein Jurastudium, das er jedoch bald wieder abbrach. 1839 kehrte er nach Hamburg zurück. Erste Erfolge wurden durch ein Stipendium des dänischen Königs möglich. Mit dieser finanziellen Unterstützung reiste er 1843/44 nach Paris, Neapel und Rom. Von 1845 an lebte er in Wien, wo er die Burgschauspielerin Christine Enghaus heiratete. Er verkehrte in literarischen Kreisen. In dieser Zeit verfasste er zahlreiche Werke. Sein schriftstellerisches Schaffen erlangte öffentliche Anerkennung; so wurde er beispielsweise mit dem Tiedge-Preis und dem Schiller-Preis geehrt. Hebbel starb am 13.12.1863 in Wien.
Friedrich Hebbel galt schon zu seinen Lebzeiten als größter Tragödiendichter seiner Zeit. Seine realistischen
Dramen stehen zwischen der
Klassik und dem modernen psychologischen Drama. Er thematisierte historische Krisen am Beispiel der Tragik Einzelner. Neben Dramen verfasste er aber auch zahlreiche
Gedichte. Er bekannte sich zur reinen Lyrik, die sich aus der stimmungshaften Einheit des lyrischen Ichs mit der Welt ergibt.