Giovanni Boccaccio wurde 1313 in Florenz als unehelicher Sohn eines Geschäftsmannes geboren. 1327 ging er nach Neapel und begann dort eine Banklehre. Anschließend studierte er Kirchenrecht, bevor er sich der Literatur widmete. 1340/41 kehrte er nach Florenz zurück und lebte fortan im Haus seines Vaters. Dort entstanden erzählende Werke sowie Übersetzungen lateinischer Autoren. Nach seiner Begegnung mit
Petrarca verfasste er selbst Werke in lateinischer Sprache. Seinen letzten Lebensabschnitt verbrachte Boccaccio zurückgezogen in Certaldo in der Toskana. Dort schrieb er den satirischen Roman „Corbaccio“ in der Volkssprache und starb am 21.12.1375.
Sein Hauptwerk „Decamerone“ entstand 1349–1353 und stellt den Beginn der Gattung
„Novelle“ dar. Mit
Dante und
Petrarca bildet Boccaccio den Höhepunkt der italienischen Literatur des 14. Jahrhunderts. Ihre Werke nehmen eine Mittelstellung zwischen Mittelalter und Humanismus ein. Boccaccio gilt nicht nur als Schöpfer der Novelle, sondern auch als Begründer der Bukolik (Hirtendichtung, Schäferdichtung).