Ludwig Renn wurde am 22.4.1889 als Arnold Friedrich Vieth von Golßenau in Dresden geboren. Als Sohn von Johann Vieth von Golßenau, einem Mathematikprofessor und Erzieher am Dresdener Hof, verbrachte er seine Kindheit in der Schweiz und Italien. Nach dem Abitur begann er eine Offizierslaufbahn im 1. Königlich-Sächsischen Leibgrenadierregiment, im Ersten Weltkrieg (1914–1918) war er an der Westfront eingesetzt. Zurück in Dresden weigerte er sich als Hundertschaftsführer der sozialdemokratisch ausgerichteten Sicherheitspolizei während des Kapp-Lüttwitz-Putsches 1920 auf revolutionäre Arbeiter zu schießen und quittierte schließlich den Dienst.
1921–23 studierte er Jura, Nationalökonomie, Kunstgeschichte und russische Philologie in Göttingen und München. 1925/26 reiste er zu Fuß durch Südeuropa und den Orient. 1926/27 studierte er in Wien Archäologie und Ostasiatische Geschichte und trat 1928 in die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) ein. Nach dem Vorabdruck seines Romans „Krieg“ in der „Frankfurter Zeitung“ wurde er Mitglied im „Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller“ (BPRS), gab seinen Adelstitel auf und nannte sich zukünftig Ludwig Renn. 1928–1932 war er Mitherausgeber der militärpolitischen Zeitschrift „Aufbruch“ sowie der Monatszeitschrift des BPRS „Linkskurve“ (u.a. mit
Johannes R. Becher).
Nach zwei Reisen in die Sowjetunion 1929/30 publizierte Renn 1930 den Roman „Nachkrieg“ über innenpolitische Auseinandersetzungen zwischen 1918 und 1920. Während eines Vortrags wurde er wegen „literarischen Hochverrats“ verhaftet und schließlich zu 30 Monaten Gefängnis verurteilt. 1936 flüchtete Renn über die Schweiz nach Spanien und beteiligte sich auf der Seite der Internationalen Brigaden am Spanischen Bürgerkrieg. Im Auftrag der spanisch-republikanischen Regierung ging er 1937/38 auf Vortragsreise durch Nordamerika, Kanada und Kuba. Beim Rückzug der Internationalen Brigaden über die französische Grenze wurde Renn verhaftet, kam mit Hilfe französischer Intellektueller allerdings wieder frei und ging ins mexikanische Exil, wo er 1940/41 eine Professur für europäische Geschichte und Sprachen an der Universität Morelia innehatte.
1947 in die DDR zurückgekehrt trat Renn der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) bei, übernahm eine Professur für Anthropologie an der Technischen Hochschule Dresden und wurde Mitglied im Schriftstellerverband der DDR. 1951 konnte er nach Berlin an die Humboldt-Universität wechseln und lebte dort ab 1952 als freier Schriftsteller. Am 21.7.1979 starb Ludwig Renn in Berlin.
Ludwig Renn begriff sich als ein sozialistischer Erzähler. Er verfasste zeitdokumentarische Berichte und antimilitaristische Kriegsromane, oft mit autobiographischem Charakter, sowie schließlich auch Jugenderzählungen.