(von ital. ballata „Tanzlied")
ein meist aus zahlreichen
Strophen bestehendes
Gedicht, in dem eine Geschichte erzählt wird (Erzählgedicht).
Im
Mittelalter war die Ballade in England und Frankreich ein zum Tanzen gedachtes
Lied mit Refrain, erst im Laufe der Zeit wurden die Handlungselemente ausgebaut. In Deutschland begann man sich seit dem späten 18. Jh. (
Sturm und Drang) für Balladen zu interessieren, man sammelte sog. Volksballaden, und es entstanden so berühmte Erzählgedichte wie
Gottfried August Bürgers „Lenore“.
Häufig steht ein dramatisches, manchmal auch geheimnisvolles Geschehen im Mittelpunkt, bei dem sich die Helden bewähren müssen. Die berühmtesten deutschen Balladen stammen von
Goethe, z.B. „Der Zauberlehrling“ und
Schiller „Der Taucher“, „Die Bürgschaft“. Aus dem 19. Jh. sind vor allem die Balladen
Fontanes bekannt. Neben fiktiven Stoffen spielten vorwiegend historische und mythologische Stoffe (vorrangig aus germanischen Heldensagen) eine wichtige Rolle, z. B. Fontane „Die Brück' am Tay“, „John Maynard“, „Gorm Grymme“;
Ludwig Uhland „Schwäbische Kunde“;
Conrad Ferdinand Meyer „Die Füße im Feuer“.