Der dänische Dichter Hans Christian Andersen wurde am 2.4.1805 in Odense als Sohn eines Schuhmachers geboren. Andersens Kindheit war von Armut und Einsamkeit geprägt, so dass er sich schon früh in Büchern und Puppenspielen eine eigene fantastische Welt erschuf. Andersen, der nur unregelmäßig die Schule besuchte und sonst keinerlei Bildung erhielt, ging 1819 nach Kopenhagen, um sich dort zum Sänger ausbilden zu lassen. Er fand im Theaterdirektor einen wohlhabenden Gönner, der ihm Unterstützung und Hilfe anbot. Schließlich fiel die besondere Begabung des Jungen auch König Friedrich IV. auf, der ihm 1822–1828 den Besuch der Lateinschule und ein Studium an der Universität ermöglichte. Schon während dieser Zeit verfasste Andersen Gedichte und Dramen, die jedoch erfolglos blieben. Nach Reisen durch Deutschland, Frankreich und Italien gelang ihm 1835 in Dänemark die Veröffentlichung seines ersten Romans. Gleichzeitig erschienen seine ersten Märchen, deren Wert jedoch lange Zeit unerkannt blieb. Hans Christian Andersen starb am 4.8.1875 in Kopenhagen.
Heute ist Andersen vor allem für seine 168
Märchen bekannt. Den Stoff für diese fand er in dänischen, deutschen und griechischen Quellen, im Volksglauben und alten
Volkssagen, in der Geschichte und Literatur, vor allem aber im Alltagsleben. Obwohl meist von Kindern gelesen, ist der tiefere Sinn der Märchen erst Erwachsenen zugänglich. Andersens Märchen sind mit subtilem Humor geschrieben, sie werden einerseits durch
Selbstironie, andererseits aber auch durch kindliche Naivität charakterisiert und tragen häufig
autobiografische Züge. Andersens Märchen wurden weltweit in 80 Sprachen übersetzt.