Maxim Biller (geb. 1960)

Maxim Biller wurde am 25.8.1960 in Prag geboren. Seine jüdischen Eltern stammen aus Russland. Sie lernten sich in den 1940er Jahren in Moskau kennen, bevor sie in den 1950er Jahren gemeinsam nach Prag gingen. 1970, nach dem „Prager Frühling“, verließ die Familie Prag Richtung Hamburg. Billers ältere Schwester Elenea Lappin ging nach London und wurde Chefredakteurin der Zeitschrift „Jewish Quarterly“. Nach drei Semestern Studium der Neueren deutschen Literatur, Geschichte und Philosophie in Hamburg beendete Maxim Biller 1983 sein Studium mit Magisterabschluss in München, besuchte dort bis 1985 die Deutsche Journalistenschule und arbeitete als Hospitant bei der „ZEIT“.
1985–1996 erlangte Biller als Kolumnist des umstrittenen Zeitgeist-Magazins „Tempo“ mit seiner Kolumne „100 Zeilen Hass“ einen hohen Bekanntheitsgrad. Kennzeichnend für ihn war ein von beißender Kritik und angriffslustigem Gestus gekennzeichneter Stil. Billers Erzählungen, Kolumnen und Kritiken wurden in der Folgezeit neben „Tempo“ auch im „Spiegel“, in der „Weltwoche“, der „Süddeutschen Zeitung“ und der „ZEIT“ veröffentlicht. 1990 gab Maxim Biller sein schriftstellerisches Debüt mit dem Erzählband „Wenn ich einmal reich und tot bin“. 1993 war er Mitglied der Klagenfurter Literaturpreis-Jury. 2003 wurde das Erscheinen seines autobiographischen Romans „Esra“ durch eine einstweilige Verfügung, die von in dem Roman vorkommenden Personen veranlasst wurde, untersagt.
An Auszeichnungen erhielt Biller 1994 den Tukan-Preis der Stadt München, 1996 den Preis der Jury des Europäischen Feuilletons in Brno/Brünn, 1996 den Otto-Stoessl-Preis und 1999 den Theodor-Wolff-Preis.

Wichtige Werke

Wenn ich einmal reich und tot bin, Erzählungen 1990
Tempojahre, Polemiken und Reportagen 1991
Land der Väter und Verräter, Erzählungen 1994
Harlem Holocaust, Erzählung 1998
Die Tochter, Roman 2000
Deutschbuch, Kolumnen und Reportagen 2001
Kühltransport, Drama 2001
Der perfekte Roman, Erzählungen 2003
Esra, Roman 2003