Jean-Jacques Rousseau wurde am 28.6.1712 in Genf geboren. 1725 ging er in die Lehre eines Graveurs. 1728 begann er ein abenteuerliches Wanderleben, das ihn u.a. nach Fribourg, Lausanne, Neuchâtel und 1741 nach Paris führte. In Paris legte er der Académie des Sciences erfolglos eine neue Methode der Notenschreibung vor. Hier lernte er
Denis Diderot, Pierre de Marivaux und Bernard de Fontenelle kennen. 1743 arbeitete er als Gesandtschaftssekretär beim Grafen Montaigu in Venedig. Ein Jahr später kehrte er nach Paris zurück und lernte die Arbeiterin Thérèse Levasseur kennen, die er erst nach 25jährigem Zusammenleben ehelichte. Ihre fünf Kinder brachte er ins Waisenhaus. Er fand Aufnahme im Kreis der Enzyklopädisten und arbeitete mit Voltaire zusammen. Seine Arbeit „Discours sur les sciences et les arts“ machte ihn 1750 schlagartig berühmt. Im Laufe der Jahre kam es jedoch zu einer immer tiefer werdenden weltanschaulichen Kluft mit den Enzyklopädisten, die 1757 zum Bruch führte. Bereits 1754 wurde er Bürger von Genf und trat zum Kalvinismus über. Bis 1759 lebte er in Montlouis bei Montmorency und dann beim Marschall von Luxemburg. Sein Erziehungsroman „Emil“ wurde öffentlich verbrannt und er entging nur knapp dem Gefängnis. Er flüchtete in die Schweiz, nach Yverdon und dann nach Motiers im Val Travers. 1767 kehrte er nach Frankreich zurück. Seit 1770 lebte er wieder in Paris. Er verdiente sich sein Geld mit dem Kopieren von Noten. 1778 zog er zum Marquis de Girardin nach Ermenoville und starb hier noch im gleichen Jahr am 2.7.1778.
Jean-Jacques Rousseau ist einer der bedeutendsten Schriftsteller, Philosophen, Staatsrechtslehrer, Pädagogen und Musiktheoretiker des 18. Jahrhunderts. Er übte großen Einfluss u.a. auf
Immanuel Kant,
Friedrich Schiller und
Johann Wolfgang Goethe aus. Er ging von dem Grundgedanken aus, dass der Mensch von Natur aus gut ist und erst durch den Einfluss der Gesellschaft verdorben wird. Deshalb sei es notwendig eine größtmögliche Annäherung an die naturgegebenen Verhältnisse zu schaffen.