Oskar Kokoschka wurde am 1.3.1886 in Pöchlarn geboren. Aus einer Prager Künstlerfamilie stammend verbrachte er seine Kindheit und Jugend in Wien, wo er 1905–1909/10 die Kunstgewerbsschule besuchte. Hier erregte er 1908 erstmals mit der Verserzählung „Die träumenden Knaben“ Aufsehen. 1910/11 wurde er auf Vermittlung von
Karl Kraus und Adolf Loos Mitarbeiter der
expressionistischen Zeitschrift „Der Sturm“. 1911 ließ er sich in Wien nieder. Als Kriegsfreiwilliger nahm er 1915 am Ersten Weltkrieg teil, wurde jedoch bereits ein Jahr später aufgrund einer schweren Verwundung vom Militärdienst freigestellt. Nach seiner Genesung war er 1919–1924 Professor an der Akademie der Bildenden Künste in Dresden, wo er auch bereits seit 1917 lebte. 1931 zog er wieder zurück nach Wien. 1934 musste er als entschiedener Gegner der Nationalsozialisten nach Prag und 1938 nach London emigrieren. 1954 ging er nach Villeneuve (Schweiz), wo er bis zu seinem Tod am 22.2.1980 lebte.
Oskar Kokoschka gilt als einer der bedeutendsten Maler der Moderne und machte sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch als Schriftsteller einen Namen. Im Zentrum seines literarischen Schaffens stehen Dramen, die als Vorläufer des expressionistischen Dramas gelten. Diese zeichnen sich gerade durch ihre knappe Sprache und den Verzicht einer Charakterisierung einzelner Personen zugunsten einer Typisierung aus.