Alfred Döblin wurde am 10.8.1878 als Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie geboren. 1888 übersiedelte die Familie nach Berlin. Döblin studierte Medizin, promovierte 1905 und war anschließend als Nervenspezialist und Kassenarzt in Berlin tätig. Dort war er Mitbegründer und Mitarbeiter der
expressionistischen Zeitschrift „Der Sturm“. Ende 1914 wurde er Militärarzt, 1918 schloss er sich den Sozialdemokraten an. Neben seiner Tätigkeit als Arzt verfasste Döblin zahlreiche Artikel für verschiedene Zeitungen sowie Erzählungen und Romane. 1933 flüchtete er über Zürich nach Paris, drei Jahre später nahm er die französische Staatsbürgerschaft an und wurde Mitarbeiter des französischen Informationsministeriums. Aus dem besetzten Frankreich flüchtete er in die USA. Nach Kriegsende war er in Baden-Baden Leiter des literarischen Büros der
Direction de l'Education publique und Mitbegründer der Mainzer Akademie. Da er sich als Dichter in Deutschland isoliert sah, ging er 1951 zurück nach Paris. Seit 1956 hielt er sich in Sanatorien bei Freiburg im Breisgau auf, wo er am 26.6.1957 starb.
Döblins frühere Werke sind dem Expressionismus zuzurechnen, sein späterer Erzählstil ist dagegen eher sachlich-realistisch.
Berühmt ist v.a. sein Roman „Berlin Alexanderplatz“, der als erster und bedeutendster Großstadtroman in die Literaturgeschichte einging und durch die Technik der Collage einen Meilenstein in der Geschichte des modernen
Romans darstellt.
Döblin verfasste zudem
psychoanalytische und sozialkritische
Dramen sowie
Essays.