Immanuel Kant wurde am 22. April 1724 als Sohn eines Sattlermeisters in Königsberg geboren. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und besuchte 1734–1740 das streng pietistische Gymnasium in Königsberg. Von 1740–1746 studierte Kant Mathematik, Physik, Theologie, Philosophie an der Universität Königsberg. 1746–1755 unterrichtete Kant als Hauslehrer bei verschiedenen Familien. 1754 kehrte er nach Königsberg zurück, wurde zum Magister promoviert, habilitierte sich und nahm eine thematisch sehr breite Vorlesungstätikeit als Privatdozent auf. Er veröffentlichte zahlreiche philosophische Schriften. Erst im Jahr 1770 erhielt Kant eine ordentliche Professur für Logik und Metaphysik an der Königsberger Universität. In seiner Antrittsvorlesung sprach er über das Thema „Sinnliche und Intelligible Welt“. Darin trennt Kant die sinnliche und intelligente Erkenntnis; Raum und Zeit werden als subjektive Anschauungsformen erkannt. Auf dieser Antrittsvorlesung aufbauend erschien im Jahr 1781 sein Hauptwerk, die „Kritik der reinen Vernunft“. 1784 wurde sein wohl berühmtester Aufsatz „Was ist Aufklärung?“ publiziert. 1786 wurde Kant Rektor der Universität Königsberg. 1796 beendete er seine Lehrtätigkeit und zog sich aus dem öffentlichen Leben zurück. Am 12.2.1804 starb Immanuel Kant in Königsberg.
Der Philosoph Immanuel Kant zählt zu den größten Denkern der Neuzeit. Er ist der Begründer des
Kritizismus und der Transzendentalphilosophie. Zu seinem philosophischen Schwerpunktthema gehört die Metaphysik. Er änderte die Definition des traditionellen Begriffs der Metaphysik, die er als die Wissenschaft von den Grenzen der menschlichen Vernunft erkannte. Den Begriff der Erkenntnistheorie schuf Immanuel Kant neu: Die Erkenntnis der Dinge hängt vom Erkenntnisvermögen des Menschen ab.