Jacob Grimm wurde am 4.1.1785 als Sohn eines Juristen in Berlin geboren, der jüngere Bruder Wilhelm am 24.2.1786 in Hanau. Nach dem Tod des Vaters 1796 hatten die Brüder eine schwere Jugend mit ständigen Geldsorgen.
Jacob Grimm begann 1802 ein Jurastudium in Marburg und war anschließend Mitarbeiter seines Lehrers Savigny. Er arbeitete später als Privatbibliothekar und in verschiedenen Positionen des Staatsdienstes. 1829 erhielt Grimm einen Ruf als Professor für deutsche Altertumswissenschaften nach Göttingen; dort wurde er 1837 wegen Teilnahme am Protest der
Göttinger Sieben gegen den Verfassungsbruch des hannoveranischen Königs amtsentsetzt und des Landes verwiesen. 1840 berief ihn Friedrich Wilhelm IV. als Mitglied der Akademie der Wissenschaften und Professor nach Berlin. 1848 war Jacob Grimm Abgeordneter im Frankfurter Parlament. Er starb am 20.9.1863 in Berlin.
Wilhelm Grimm studierte 1803–1806 Jura in Kassel, anschließend arbeitete er dort als Privatgelehrter, 1814–1829 als Bibliothekssekretär. Er lebte mit seinem Bruder Jacob in einem gemeinsamen Haushalt. 1830 wurde er Unterbibliothekar in Göttingen, später wie Jacob Professor; mit diesem wurde er 1837 amtsentsetzt. 1841 wurde er Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Berlin, wo er am 16.12.1859 starb.
Jacob und Wilhelm Grimm lebten und arbeiteten eng zusammen. Während Jacob Grimm durch seine sprachgeschichtlichen Arbeiten als Begründer der modernen Germanistik gilt, war Wilhelm der Hauptsammler der gemeinsam herausgegebenen
Märchen. Beide standen dem Kreis der Heidelberger
Romantik um
A. von Arnim,
Brentano und
Görres nahe. Wegweisend war ihr ebenfalls gemeinsam herausgegebenes, in seiner Fülle unerreicht gebliebenes Wörterbuch der deutschen Sprache.