André Breton (1896–1966)

Der französische Autor André Breton wurde am 18.2.1896 in Tinchebray/Orne geboren. Während seines Medizinstudiums beschäftigte er sich mit Psychiatrie und wurde nachhaltig von Freuds psychoanalytischen Schriften beeinflusst. Breton begann künstlerisch als Dadaist, war jedoch ab 1919 stark mit der surrealistischen Bewegung verbunden. Zwei Jahre später brach er endgültig mit dem Dadaismus. 1924 gründete er u.a. mit Louis Aragon, Paul Eluard und Benjamin Peret den Surrealismus als Schule sowie die diesem verbundene Zeitschrift La Révolution surréaliste. Breton war 1927–1935 Mitglied der Kommunistischen Partei, 1938 traf er in Mexiko Diego Rivera und Leo D. Trotzkij. Im gleichen Jahr eröffnete Breton die internationale Ausstellung des Surrealismus in Paris. Während seines 1940 beginnenden Exils in den USA gründete er mit Marcel Duchamp und Max Ernst die Zeitschrift VVV. Nach Kriegsende kehrte Breton nach Paris zurück, er leitete dort die zweite internationale Ausstellung des Surrealismus 1947. Breton starb am 28.9.1966 in Paris.
Nach seinem Bruch mit dem Dadaismus wurde Breton zum führenden Theoretiker, Kritiker und Dichter des Surrealismus. Dem starken Einfluss der Werke Freuds und Marx' folgend forderte Breton die Erforschung des Unbewussten in der Dichtung und betrachtete den Surrealismus nicht als bloße Kunstrichtung, sondern als Lebensphilosophie. Er schrieb grundlegende surrealistische Traktate, visionäre Prosa sowie psychoanalytische Traumdeutungen und Studien.

Wichtige Werke

Mont de piété, Gedichte 1919
Manifeste du surréalisme, Essay 1924 (= Manifest des Surrealismus, 1968)
Poisson soluble, Essay 1924 (= Schönheit heute, 1947)
Un cadavre, Essay 1924
Nadja, Roman 1928 (dt. 1960)
Le surréalisme de la peinture, Essay 1928
Second manifeste du surréalisme, Essay 1930 (= Zweites Manifest des Surrealismus, 1968)
L'air et l'eau, Gedichte 1934
Position politique du surréalisme, Essay 1935
L'amour fou, Gedichte 1937 (= Verrückte Liebe, 1970)
L'anthologie de l'humour noir, 1940 (= Anthologie des schwarzen Humors, 1971)