Christa Wolf wurde am 18.3.1929 in Landsberg/Warthe als Kaufmannstochter geboren. 1945 flüchtete sie ins mecklenburgische Gammelin und wurde Mitglied der SED. Nach ihrem Studium der Germanistik, 1949–1953 in Leipzig und Jena, arbeitete sie zunächst als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Schriftstellerverband. 1956 nahm sie eine Stelle als Verlagslektorin und Redakteurin in Ostberlin an, wo sie bis 1959 tätig war. 1961 veröffentlichte sie ihr erstes Prosawerk „Moskauer Novellen“. Sie zog 1962 nach Kleinmachnow bei Berlin, wo sie seither als freie Schriftstellerin arbeitete. Nachdem Christa Wolf 1977 gegen die Ausbürgerung von
Wolf Biermann protestiert hatte, wurde sie aus dem Schriftstellerverband der DDR ausgeschlossen. Am 5.6.1989 trat sie aus der SED aus und beteiligte sich am 4.11.1989 an der Kundgebung auf dem Alexanderplatz in Berlin. 1997 war sie Gründungsmitglied des Willy-Brandt-Kreises. Sie starb am 1.12.2011 in Berlin.
Christa Wolf war eine der renommiertesten Erzählerinnen der DDR. Sie verstand das Schreiben als verantwortungsbewusste Stellungnahme zu ihrer Zeit. Auf der Folie des
sozialistischen Realismus versuchte sie die Verbindung von persönlicher Erfahrung und historischen Ereignissen zu verknüpfen. Die engagierte Schriftstellerin erhielt zahlreiche Auszeichnungen: 1963 den Heinrich-Mann-Preis, 1980 den Georg-Büchner-Preis und 1984 den Österreichischen Staatspreis für europäische Literatur. Die Universität Hildesheim verlieh ihr 1990 die Ehrendoktorwürde; 1999 erhielt sie den Nelly-Sachs-Preis.