Film

Film ist ein faszinierendes, fesselndes Medium, in dem sich Fiktion und Wirklichkeit vermischen.
Der Film lenkt die Wahrnehmung des Betrachters durch sein Tempo und die Vorgabe bestimmter Blickwinkel in extremer Weise und zieht ihn so vor allem emotional in seinen Bann. Das Kameraobjektiv vertritt das Auge des Zuschauers und gibt die Wahrnehmungsweise des Dargestellten vor. Realitätsausschnitte, Nähe und Distanz zum gezeigten Objekt, Dauer und Intensität der visuellen Eindrücke drängen uns in eine bestimmte Interpretation des Dargestellten auf.
Beim Film lassen sich Dokumentarfilm und Spielfilm unterscheiden. Ein Spielfilm hat eine (meist fiktive) Handlung und einen ähnlichen dramaturgischen Aufbau wie ein Drama: In der Exposition werden wesentliche Motive und alle wichtigen Figuren vorgestellt. Die Szenen setzen sich zu einzelnen Handlungseinheiten (Sequenzen) zusammen; diese sind in sich geschlossene Einheiten mit eigener Spannungskurve. Ähnlich wie beim Drama finden sich beim Spielfilm Wendepunkte, die die äußere oder innere Handlung einen unerwarteten Verlauf nehmen lassen. Meist existiert ein solcher Wendepunkt unmittelbar nach der Exposition sowie ein weiterer gegen Ende des Films. Von einem Happy End spricht man, wenn sich die Handlung aus Sicht der Hauptfigur(en) am Ende zum Guten wendet.
Der französische Filmkritiker Christian Metz sagte treffend: „Ein Film ist schwer zu erklären, da er leicht zu verstehen ist.“ Die als selbstverständlich erlebte Einheit eines Films entsteht erst im inszenierten Zusammenwirken verschiedener Zeichensysteme: Der Spielfilm ist ein Bild-Sprache-Ton-Gefüge. Die komplexe filmsprachliche Struktur kann in Bereiche unterteilt werden, die sich fachspezifisch untersuchen lassen.
Textgrundlage jeder Fernsehserie und jedes Films ist das Drehbuch. Dem Drehbuch voran geht zunächst ein Exposé, das die Haupthandlung (den Plot) kurz skizziert. Aus dem Exposé wird ein Treatment entwickelt, das eine genauere Ausführung der Handlungszüge beinhaltet. Erst das Drehbuch enthält eine genaue Einteilung der Szenen und ist die eigentliche Arbeitsgrundlage bei den Aufnahmen. Handlungsabläufe und Dialoge sind hier (oft in zwei Parallelspalten) festgelegt. Das Drehbuch enthält außerdem Angaben über Handlungsort (innen/außen) und -zeitpunkt (Tag/Nacht). Dies ist vor allem für die Ausleuchtung und die Ausstattung der Szene wichtig.

Siehe auch
Storyboard
Literaturverfilmung
Kameraführung
Montage
Mise en scène

Wichtige Begriffe rund um den Film

A-pictures, B-pictures
Kategorisierung von Filmen, in der Regel nach Produktionskosten

Autorenfilm
Vor allem in Deutschland bekannt gewordene Form der Filmarbeit, bei der der Regisseur zugleich auch der Drehbuchautor ist

Casting
Auswahlverfahren für Schauspieler

Clip
Kurzer Filmstreifen

Drehbuch
Vorlage für das Abdrehen des Films mit Vorgaben für Handlung, Personen, Ton und Ausstattung

Exposé
Vorlage für ein Drehbuch, Entwicklung der Idee

Film-, Kinogeschichte
Wie alle anderen künstlerischen Gattungen (Literatur, Malerei, Oper) hat auch der Film seine eigene Geschichte, die in vielen Momenten mit diesen in Beziehung steht

Genre
Unterscheidung von Filmarten wie in der Literatur nach Themen und Gattungen, z. B.: Abenteuer-, Liebes-, Action- oder Dokumentarfilm, Literaturverfilmung

Klappe
Kleine Tafel mit Schlagklappe, die vor jeder neuen Einstellung vor die Kamera gehalten wird. So können beim Schnitt die einzelnen Einstellungen benannt und wieder gefunden werden.

Opening
Eröffnung, Premiere

Plot
Handlung

Regisseur
Künstlerischer Leiter des Filmteams

Skript
Kürzeres Drehbuch, Ausschnitt aus einem Drehbuch

Skriptgirl, -boy
„Sekretär/in“, der/die jede Einstellung in die Drehdokumentation einträgt

Soundtrack
Musik des gesamten Films; häufig als Filmmusik separat zu kaufen

Storyboard:
gezeichnetes Drehbuch als „Vorausschau“ der Szene; wie Comic

Tag
Schlussszene

Treatment
Drehbucherweiterung oder Erweiterung über das Drehbuch hinaus

Vor-, Abspann
Sequenz, in der Hinweise über Personen, Institutionen, technische Verfahren gegeben werden, die an der Herstellung des Films beteiligt waren

Zeitlupe
Verlangsamung der real ablaufenden Zeit im Film; häufig Verwendung in dramatischen Szenen

Zeitraffer
Verkürzung der real ablaufenden Zeit im Film; häufig Verwendung in komödiantischer Absicht