Friedrich Wolf wurde am 23.12.1888 in Neuwied/Rhein als Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie geboren. Als Jugendlichen zog es ihn nach München, um Maler zu werden. 1907–1912 studierte er Medizin, Philosophie und Kunstgeschichte in München, Tübingen, Bonn und Berlin, promovierte schließlich zum Dr. med. 1913 arbeitete er als Schiffsarzt auf der Route Kanada, USA, Grönland. Während des Ersten Weltkrieges war er als Truppenarzt an der West- und Ostfront. Angesichts der Erfahrungen von Tod und Leid entwickelte er sich zu einem entschiedenen Kriegsgegner und Sozialisten. 1920 arbeitete er als Stadtarzt in Remscheid, knüpfte enge Beziehungen zur Bevölkerung und beteiligte sich am Kampf gegen den Kapp-Putsch. Ab 1922 war er Landarzt im schwäbischen Hechingen und spezialisierte sich auf Naturheilkunde. Hier begann Wolf auch seine literarische Tätigkeit. Zunächst dem
Expressionismus verpflichtet, wandte er sich bald dem sozialkritisch-revolutionären Theater zu. Mit seinen Dramen „Das bist Du“, „Der Unbedingte“, „Der arme Konrad“ und besonders „Cyankali“, das sich gegen den Abtreibungsparagraphen des Grundgesetzes (§ 218) wandte, avancierte er schnell zu einem anerkannten Schriftsteller. 1927 publizierte er zudem ein naturheilkundliches Fachbuch („Die Natur als Arzt und Helfer“). 1927–1933 lebte er in Stuttgart und entwickelte sich zu einer der wichtigsten Symbolfiguren der Arbeiteröffentlichkeit. Er trat der KPD bei und warb als faszinierender Redner für ihre Ziele. Aufgrund seines Engagements gegen § 218 wurde er verhaftet und der „gewerbsmäßigen Abtreibung“ beschuldigt, erst Massenproteste bewirkten seine Freilassung.
Mit dem Machtantritt der Nazis 1933 musste Wolf Deutschland verlassen und emigrierte über die Schweiz und Skandinavien nach Frankreich. In der Schweiz verfasste er sein erfolgreichstes Stück „Professor Mamlock“, das von der Judenverfolgung und dem Hitlerfaschismus handelt. Das Stück wurde auf Bühnen in der ganzen Welt gespielt.
Im Spanischen Bürgerkrieg (1936–1939) stand Wolf auf der Seite der spanischen Republik. Sein Versuch, die internationalen Brigaden als Arzt zu unterstützen, scheiterte. Er wurde in Frankreich verhaftet und 18 Monate im Konzentrationslager Le Vernet inhaftiert. Nach Erhalt der sowjetischen Staatsbürgerschaft kam er 1941 frei. 1943 wurde er Mitbegründer und Frontbeauftragter des Nationalkomitees „Freies Deutschland“. 1945 kehrte er als Arzt der Roten Armee nach Deutschland zurück und engagierte sich in Berlin neben der schriftstellerischen Arbeit in der Kulturpolitik. Abgesehen von seiner Tätigkeit als erster Botschafter der DDR in Warschau (Polen) 1949–1951, lebte Friedrich Wolf von 1948–1953 in Lehnitz/Oberhavel. Hier verstarb er am 5.10.1953.