Ernst Wiechert (1887–1950)

Ernst Wiechert (Pseudonym Barany Bjell) wurde am 18.5.1887 im Forsthaus Kleinort im Kreis Sensburg/Ostpreußen als Sohn eines Försters geboren. Er studierte Naturwissenschaften, Philosophie und Philologie und war ab 1911 als Studienrat tätig. 1933 siedelte er als freier Schriftsteller nach Bayern über, wo er sich in Reden öffentlich gegen den Nationalsozialismus äußerte. Sein Widerstand und sein Eintreten für Verfolgte brachte ihn 1938 für zwei Monate in das KZ Buchenwald. Nach der Entlassung lebte er bis 1945 unter Gestapoaufsicht in Berlin. 1948 zog Wiechert wieder in die Schweiz, wo er am 24.8.1950 starb.
Ernst Wiechert gilt als empfindsamer Erzähler, der die Einheit von Mensch und Natur propagierte. Sein Werk ist von erzieherischen Tendenzen geprägt, Grundthema ist die Frage nach dem ethischen, sozialen und verantwortungsvollen Verhalten der sittlichen Person. Obwohl er sich öffentlich gegen den Nationalsozialismus äußerte, kann man ihn literaturhistorisch der inneren Emigration zuordnen.

Wichtige Werke

Die Flucht, Roman 1916
Der Wald, Roman 1922
Der Totenwolf, Roman 1924
Jedermann, Roman 1932
Das Spiel vom deutschen Bettelmann, 1933
Der Todeskandidat, Novellen 1934
Die Majorin, Roman 1934
Hirtennovelle, 1935
Wälder und Menschen, Autobiographie 1936
Das einfache Leben, Roman 1939
Die Jerominkinder, Roman 1945–1947
Der Totenwald, KZ-Berichte 1946
Totenmesse, Gedichte 1946
Okay oder Die Unsterblichen, Komödie 1946
Märchen, 1946
Der Richter, Erzählung 1948
Jahre und Zeiten, Autobiographie 1948
Der Exote, Roman postum veröffentlicht 1951
Häftling 7188, Tagebuch und Briefe, postum herausgegeben von G. Kamin 1966