Der französische Komödiendichter Molière (eigentlich Jean Baptiste Poquelin, nannte sich seit 1644 Molière) wurde am 15.1.1622 in Paris geboren. Er gründete 1643 u.a. mit der Schauspielerin Madeleine Béjart die Theatergruppe
L'Illustre Théâtre. Nach Misserfolgen in Paris führte Molière 1645–1658 als Schauspieler ein Wanderleben in der Provinz (Languedoc, Provence, Lyon). Seit 1652 war er als Lustspielautor Leiter der Theatergruppe, die 1658 nach Paris als Truppe des Herzogs von Orléans zurückkehrte. Nachdem Molière die Gunst Ludwigs XIV. gewonnen hatte, spielte er ab 1661 im Palais Royal. Er war mit Jean Racine und La Fontaine befreundet. Seit 1664 wurde er zunehmend mit Stücken zur Unterhaltung des Hofes beauftragt. Er war zugleich Regisseur und Schauspieler in den Hauptrollen seiner Stücke. Am 17.2.1673 erlag Molière, überarbeitet und schon seit 1665 krank, auf der Bühne während einer Vorstellung des „Malade imaginaire“ („Der eingebildete Kranke“) einem tödlichen Anfall .
Molière erhob die französische
Komödie zur Kunstform, 32 seiner Stücke sind erhalten. Kennzeichnend sind typenhafte, kaum individuelle Charaktere, das Schöpfen aus den verschiedensten Stoffen der Weltliteratur und die Personalisierung und satirische Darstellung menschlicher Schwächen.