ein gereimter Vers mit freiem Auftakt, vier Betonungen und freien Füllungen.
In einem
Versfuß können auf eine betonte Silbe also ein oder zwei unbetonte Silben folgen. Am Versende kann eine betonte Silbe (männliche Kadenz) oder eine unbetonte Silbe (weibliche Kadenz) stehen. Die Freiheit bei den Füllungen hat dem Knittelvers im 17./18. Jahrhundert eine gewisse Verachtung und schließlich auch den abschätzigen Namen („Knittelvers“ bedeutet etwa „schlampiger Vers“) eingetragen. Verwendet wurde er nur noch in volkstümlicher Dichtung sowie für volkstümlich-naive Wirkungen in Parodien, Satiren und Spottliedern.