Exilliteratur (1933–1945)

Die Exilliteratur entwickelte unter den Bedingungen ihres so weit zerstreuten Erscheinungsgebietes ohne das muttersprachliche Zentrum, in das sie nur als Schmuggelware gelangen konnte, ein vielgestaltiges Erscheinungsbild. Gewiss fühlten sich die Autoren und Autorinnen durch den Abscheu gegenüber den Verhältnissen in Deutschland verbunden, dennoch blieben alle politisch-literarischen Sammlungsbewegungen im Kampf gegen den Nationalsozialismus Stückwerk. Zu verschieden waren die künstlerischen Temperamente und politischen Positionen. Einige der verbannten oder geflohenen Schriftsteller, die im Exil auf das Ende der Naziherrschaft warteten, vermochten den Lauf der Dinge nicht zu ertragen und nahmen sich das Leben (Kurt Tucholsky, Stefan Zweig). Anderen gelang es, unter den schwierigen, zum Teil lebensbedrohlichen Bedingungen des Emigrantendaseins ihr in der Weimarer Zeit oder auch schon früher begonnenes Lebenswerk fortzusetzen, sodass eine gewisse Kontinuität in der deutschen Literatur erhalten blieb.

Epoche und geschichtliche Hintergründe

Wichtige Autorinnen/Autoren und Werke

Thomas Mann (1875–1955): Joseph und seine Brüder (Roman)
Bertolt Brecht (1898–1956): Furcht und Elend des Dritten Reiches; Leben des Galilei; Mutter Courage und ihre Kinder; Der gute Mensch von Sezuan; Herr Puntila und sein Knecht Matti; Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui; Schweyk im Zweiten Weltkrieg (Theaterstücke); Gedichte
Anna Seghers (1900–1983): Das siebte Kreuz; Transit (Romane)
Klaus Mann (1906–1949): Mephisto; Der Vulkan (Romane)