Peter Altenberg (1859–1919)

Peter Altenberg wurde am 9.3.1859 als Sohn eines jüdischen Kaufmanns in Wien als Richard Engländer geboren (bei seinem Pseudonym orientierte er sich an dem gleichnamigen Ort an der Donau). Ein Jura- und Medizinstudium brach er ebenso wie eine Lehre als Buchhändler ab. 1882 wurde ihm durch einen vom Vater zu Rate gezogenen Arzt „Überempfindlichkeit des Nervensystems“ und somit Berufsunfähigkeit attestiert. Mitte der 1880er Jahre schloss sich Altenberg der Szene der Wiener Bohemiens an und verfasste kleine Prosastücke. Im Wiener Café Griensteidl lernte er schließlich den Kunsthistoriker Erich Friedell kennen und traf sich regelmäßig mit Karl Kraus, Alfred Polgar, Arthur Schnitzler und anderen Autoren. Er avancierte zu einem der renommiertesten Autoren der Gruppe „Jung-Wien“. Ab 1910 lebte er die meiste Zeit aufgrund schwerer Depressionen in Nervenheilanstalten. Er starb am 8.1.1919.
Altenbergs Werk lässt sich nur schwer einer literarischen Form zuordnen. Seine Momentaufnahmen, die er nach eigener Aussage ausschließlich intuitiv ohne vorhergehende Strukturierung verfasste, werden zumeist als Prosaskizzen oder Prosagedichte bezeichnet. Sie sind Spiegelbilder des Lebens und der Gesellschaft in Wien um die Jahrhundertwende in konzentrierter Form. Seine Darstellungsweise, die sich der Wirklichkeitsvielfalt durch eine Schilderung der sinnlichen Eindrücke (Farben, Gerüche, Stimmungen) anzunähern versucht, machte ihn zu einem der wichtigsten Vertreter des Impressionismus.

Wichtige Werke

Wie ich es sehe, Prosaskizzen 1896
Ashantee, Prosaskizzen 1897
Was der Tag mir zuträgt, Prosaskizzen 1901
Märchen des Lebens, Prosaskizzen 1908
Neues Altes, Prosaskizzen 1911
Semmering 1912, Prosaskizzen 1913
Vita ipsa, 1918
Mein Lebensabend, 1919