Max Brod (1884-1968)

Der Schriftsteller Max Brod wurde am 27. Mai 1884 in Prag geboren. Nach seinem Jura-Studium und seiner Promotion 1907 arbeitete Brod einige Jahre als Beamter in der Prager Postdirektion. Seine ersten literarischen Werke, vor allem der Roman „Schloss Nornepygge“ (1908) übten großen Einfluss auf die Berliner Expressionisten aus. Brod bildete mit seinen Freunden Franz Kafka und Felix Welsch den engeren Kreis deutschsprachiger Schriftsteller in Prag. Hier wirkte er auch als Förderer von Schriftstellern (z.B. Franz Werfel) und Musikern. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit arbeitete Brod in den 1920er und 1930er Jahren als Journalist und als Kulturreferent der Regierung der nach dem Ersten Weltkrieg gegründeten ČSR. Nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten in Prag wanderte der überzeugte Zionist 1939 nach Palästina aus. In Tel Aviv arbeitete er bis 1945 als Dramaturg. Bis zu seinem Tod am 20. Dezember 1968 in Tel Aviv war er als freier Autor und Journalist tätig.
Brods frühe Werke waren vom fatalistischen Denken Schopenhauers geprägt. Durch die Auseinandersetzung mit den Ansichten Martin Bubers gelangte er jedoch zu einer religiösen Weltsicht und thematisierte seit 1909 in seinen Werken die Hinwendung zum Mitmenschen. Für seinen Roman „Rëubeni, Fürst der Juden“ (1925) erhielt Brod 1930 den tschechoslowakischen Staatspreis. Heute ist Max Brod vor allem als Herausgeber und Interpret von Kafkas Werken nach dessen Tod bekannt.

Wichtige Werke:

Schloss Nornepygge, Roman 1908
Tycho Brahes Weg zu Gott, Roman 1916
Heidentum, Christentum, Judentum, Bekenntnisbuch 1921
Rëubeni, Fürst der Juden, Roman 1925
Stefan Rott oder Das Jahr der Entscheidung, Roman 1931
Franz Kafka. Eine Biografie, 1937
Galilei in der Gefangenschaft, Roman 1948
Der Meister, Roman 1952
Verzweiflung und Erlösung im Werk Franz Kafkas, 1959
Streitbares Leben, Autobiografie 1960
Der Prager Kreis, 1966