Friedrich Leopold Graf zu Stolberg wurde am 7.11.1750 auf Schloss Bramstedt/Holstein als Sohn eines dänischen Kammerherrn geboren. Er studierte Jura und Literatur in Göttingen, war Mitglied des Göttinger Hains, schloss in Hamburg Bekanntschaft mit
Klopstock, und
Claudius, und 1775 Freundschaft mit
Goethe, in Frankfurt. Später schloss er sich dem Kreis um Hamann, Jacobi und
Herder an. 1776–1779 war Stolberg fürstlicher Gesandter am dänischen Hof, seit 1781 wohnte er meist in Eutin, wohin er J. H. Voß berief. 1800 legte er alle Ämter nieder und zog sich ins Privatleben zurück. Stolberg zog nach Münster und vollzog dort mit seiner Familie einen aufsehenerregenden Übertritt zur katholischen Kirche. Daraufhin kam es zum Bruch mit J. H. Voß. Stolberg starb am 5.12.1819 auf Schloss Sondermühlen bei Osnabrück.
Friedrich Leopold Graf zu Stolberg schrieb als christlich-patriotischer und pathetisch-revolutionärer Lyriker besonders
Oden und
Hymnen. Anfangs stand er unter dem Einfluss
Klopstocks und des
Sturm und Drang, später von J. H. Voß und schließlich der
romantischen Kunstauffassung. Stolberg war auch Dramatiker, Erzähler, Reiseschriftsteller, Kirchenhistoriker und ein bedeutender Übersetzer der Texte
Homers.