Johannes von Tepl (um 1350–um 1414)

Johannes von Tepl, auch Johannes von Saaz genannt, wurde um 1350 in Tepl geboren. Aus den wenigen überlieferten biografischen Informationen ist ablesbar, dass Johannes von Tepl ein vornehmer Bürger war, der sich in einer Lateinschule und an der Prager Universität eine umfassende Bildung aneignen konnte. Er war Gelehrter (Magister) und arbeitete etwa 1378–1411 als Stadtschreiber und Notar, später auch als Schulrektor in Saaz/Böhmen. Johannes von Tepl verlor seine erste Frau am 1.8.1400 im Kindbett. 1411 wurde er Pronotar der Prager Neustadt, in der er bis zu seinem Tod um 1414 auch lebte.
Johannes von Tepl verfasste mit der Prosadichtung „Der Ackermann aus Böhmen“ die bedeutendste eigenständige Dichtung des deutschen Frühhumanismus. Es handelt sich um ein Streitgespräch über den Sinn von Leben und Tod zwischen einem Bauern und dem Tod, der ihm sein Weib im Kindbett geraubt hat. Bemerkenswert ist die psychologische Anlage und Entwicklung der Figuren sowie die Darstellung humanistischen Gedankenguts in deutscher Sprache in der aus der lateinischen Dichtung bekannten Form der Disputatio (Streitgespräch).

Wichtige Werke

Der Ackermann aus Böhmen, 1400