Vergleich

sprachlicher Ausdruck, der die Beziehung zwischen zwei Bereichen herstellt, zwischen denen irgendeine Gemeinsamkeit besteht (tertium comparationis), häufig eingeleitet mit „wie – so“. Er dient nicht nur der Verdeutlichung eines Sachverhaltes, sondern in der Dichtung auch der Anreicherung einer Aussage mit Gehalt, ähnlich wie Bild, Metapher, Symbol, und dem Ausdruck der verborgenen Entsprechungen zwischen den Dingen. In einfachster Form: „tief wie das Meer“, in dichterischer Aussage: „Nacht ist wie ein stilles Meer“, „Wünsche wie die Wolken sind“ (Eichendorff: „Die Nacht“).

Siehe auch
Rhetorische Figuren
Gedankenfiguren

Auswahl an Gedankenfiguren

Beispiel

Clemens Brentano
Wiegenlied (1802)

Singet leise, leise, leise,
Singt ein flüsternd Wiegenlied,
Von dem Monde lernt die Weise,
Der so still im Himmel zieht.

Singt ein Lied so süß gelinde,
Wie die Quellen auf den Kieseln.
Wie die Bienen um die Linde
Summen, murmeln, flüstern, rieseln.


Aus: Clemens Brentano: Werke. Bd. 1 Hrsg. von W. Frühwald, B. Gajek und F. Kemp. München (Hanser) 1968.