Louise Aston wurde am 26.11.1814 als Tochter des Konsistorialrats Johann Gottfried Hoche in Gröningen bei Halberstadt geboren. 1835 heiratete sie auf Wunsch ihrer Eltern den 23 Jahre älteren englischen Industriellen Samuel Aston. Nach der Scheidung beschrieb die Autorin die Leidengeschichte ihrer Ehe in einem Roman („Aus dem Leben einer Frau“, 1847). Seit 1845 lebte sie mit ihrer Tochter Jenny in Berlin, wo sie durch ihren Lebenswandel schockierte – sie rauchte, trug bisweilen Hosen und hatte außereheliche Beziehungen zu Männern. Ihr erklärtes Vorbild war George Sand. Louise Astons frauenrechtliches und politisches Engagement führten mehrfach zu ihrer Ausweisung aus Berlin. Sie rechtfertigte sich 1846 in ihrer Schrift „Meine Emancipation. Verweisung und Rechtfertigung“. Sie nahm aktiv an der Revolution von 1848 teil und gab Ende des Jahres in Berlin die Zeitschrift
Der Freischärler heraus, die heute als erste Zeitschrift der deutschen Frauenbewegung anerkannt wird. Ihr Erscheinen musste jedoch nach wenigen Ausgaben eingestellt werden. 1850 heiratete Louise Aston den Arzt Daniel Eduard Meier, mit dem sie in Russland, Polen, Österreich und Ungarn lebte, bis sie am 21.12.1871 in Wangen im Allgäu starb.
Die Autorin ist eine der radikalsten und umstrittensten Frauenfiguren des
Vormärz, der allgemeine literarische Anerkennung noch immer weitgehend versagt bleibt. Ihre
Romane und
Gedichte sind in weiten Teilen
autobiografisch und schildern Lebensläufe von Frauen ebenso wie emanzipatorische und revolutionäre politische Ideale Astons.