(von engl. science fiction „wissenschaftliche Literatur")
ein verbreitetes und beliebtes Literaturgenre, das auf wissenschaftliche oder pseudowissenschaftliche Erkenntnisse zurückgreift, um in fiktionaler Form gesellschaftliche Wandlungsprozesse durchzuspielen. Vorrangig beschäftigt sie sich in spekulativer Weise mit zukünftigen Entwicklungen oder Möglichkeiten der Menschheit oder der Technik. Die Science-Fiction wählt dazu die unterschiedlichsten Formen: Das Spektrum reicht von Zeitreisen, Weltraumabenteuern über Liebes-, Kriminal- und Kriegsromane bis hin zu fantastischen Geschichten (
Fantastische Literatur) und psychologischen
Romanen. Davon abzugrenzen ist die Utopie, die aber eine Reihe von Gemeinsamkeiten mit der Science-Fiction aufweist.
Die meisten Science-Fiction-Romane sind der Trivialliteratur zuzurechnen. Herkömmliche Massenproduktionen erhalten das Etikett „Science-Fiction", wenn etwa eine Pistole zur Laserwaffe wird. Daneben gibt es eine kleine exklusive Gemeinde von Autoren, die Science-Fiction-Texte von hohem literarischem Rang schreiben.
Im Gegensatz zur Utopie, die bis in die Antike zurückreicht, hat die Science-Fiction ihre Wurzeln im 19. Jh.
Jules Verne gilt als Vater dieses Genres mit „De la terre à la lune“ (1865, „Von der Erde zum Mond“) und anderen Romanen.
Herbert George Wells schrieb 1895 mit „The Time Machine“ („Die Zeitmaschine“) die wohl bekannteste Zeitreisegeschichte. In Deutschland konnte sich bei der Flut ausländischer Titel eine eigene, literarisch hoch stehende Science-Fiction-Szene nicht etablieren.