Martin Walser wurde am 24.3.1927 in Wasserburg am Bodensee als Sohn eines Gastwirts geboren. Nach seinem Dienst als Flakhelfer und beim Arbeits- und Wehrdienst im Zweiten Weltkrieg studierte er 1946–1951 in Regensburg und Tübingen Literatur, Philosophie und Geschichte. Das Studium schloss er mit einer Promotion über
Franz Kafka ab. 1949–1957 arbeitete Walser als Reporter, Regisseur und Hörspielautor beim Süddeutschen Rundfunk in Stuttgart und unternahm zahlreiche Auslandsreisen. 1953 wurde er Mitglied der
Gruppe 47. 1957 zog Walser an den Bodensee, wo er seitdem als freier Schriftsteller tätig ist. Bis heute lehrt Walser als Gastdozent an verschiedenen Universitäten in den USA und Frankfurt/Main. Für sein Schaffen wurde er mit zahlreichen Literaturpreisen geehrt. 1998 erhielt Walser den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
Martin Walser ist Verfasser von
Hörspielen,
Romanen,
Erzählungen und
Dramen. Im Zentrum steht das Verhältnis des Einzelnen zur Gesellschaft der Gegenwart. In seiner Trilogie um Anselm Kristlein („Halbzeit“, „Das Einhorn“, „Der Sturz“) schildert Walser den gesellschaftlichen Aufstieg und Fall seines Helden in der deutschen Wohlstands- und Leistungshierarchie der Nachkriegszeit.