Anna Amalie von Helvig (1776–1831)

Anna Amalie von Helvig, geborene Imhof, wurde am 16.8.1776 in Weimar geboren. Die Nichte Charlotte von Steins zeigte schon früh eine außergewöhnliche Sprachbegabung sowie künstlerisches Talent. Ihre Kindheit verbrachte sie auf dem väterlichen Gut Morlach bei Nürnberg. Sie reiste mit ihren Eltern viel durch Europa, was ihre Sprachbegabung förderte. 1790 zog sie mit ihrer Mutter nach Weimar. Hier wurde sie die Schülerin des Malers Heinrich Meyer. Sie lebte zeitweise im Hause ihrer Tante Charlotte von Stein und zeitweise im Jenaer Haus Friedrich Schillers, der zusammen mit Johann Wolfgang Goethe ihre dichterische Begabung unterstützte und förderte. 1791 wurde sie Hofdame bei Herzogin Louise. Mit Hilfe Goethes veröffentlichte sie 1800 ein erstes Gedicht im Musen-Almanach. 1802 lernte sie den Oberst und Generalinspektor von Helvig kennen, den sie ein Jahr später heiratete. Noch im selben Jahr ging sie mit ihm nach Stockholm. 1810 kehrte sie nach Deutschland zurück. Sie lebte erst in Heidelberg und dann in Berlin. Hier verkehrte sie regelmäßig im Kreis um Bettina von Arnim. 1814–1816 hielt sie sich ein zweites Mal in Schweden auf, was sie stark in ihrem literarischen Schaffen beeinflusste. Sie starb am 17.12.1831 in Berlin.
Anna Amalie von Helvig war Dichterin, Übersetzerin und Malerin. Ihr Schaffen teilt sich in zwei Phasen. In der ersten Phase ihres Schaffens schrieb sie vorwiegend klassizistische Lyrik, Balladen und Versepen. Die zweite Phase ist beeinflusst von der nordischen Romantik und dem Sagenkreis. In dieser Phase machte sie sich als Übersetzerin der „Frithiofs-Sage“ in literarischen Kreisen einen Namen.

Wichtige Werke

Abdallah und Balsora, Gedicht 1797
Mein Traum, Gedicht 1798
Die Schwestern auf Corcyra. Dramatische Idylle, Gedicht 1812
Helene von Tournon, Erzählung 1826
Sammlung von Gedichten zum Besten der unglücklichen Witwen und Waisen in Griechenland, 1826