Erich Loest (geb. 1926)

Erich Loest wurde am 24.2.1926 in Mittweida/Sachsen als Sohn eines Kaufmanns geboren. 1944 wurde er zum Kriegsdienst einberufen. Nach Kriegsende arbeitete er in der Landwirtschaft und als Fabrikarbeiter, bis er 1947 erst Volontär, dann Redakteur der Leipziger Volkszeitung wurde. Ab 1950 lebte Loest als freier Schriftsteller in Leipzig. Nach der Niederschlagung des Volksaufstandes vom 17.6.1953 in Ostberlin wurde Loest zum Kritiker der DDR-Regierung. 1953 führte seine Haltung zum Ausschluss aus dem DDR-Schriftstellerverband, 1957 wurde er aus der SED ausgeschlossen und zu siebeneinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. 1964 wurde Loest auf Bewährung aus der Haft entlassen und arbeitete erneut als freier Schriftsteller. Nach weiteren Auseinandersetzungen mit Zensurbehörden übersiedelte Loest 1981 in die BRD. 1989 wurde er politisch vollständig rehabilitiert und zog 1990 wieder nach Leipzig. Von 1994-1995 war er Vorsitzender des Bundesverbands deutscher Schriftsteller.
Als zeitkritischer Erzähler begann Erich Loest mit Beschreibungen des von ihm erlebten Kriegs- und Nachkriegsgeschehens, wurde dann jedoch zum kritischen Dokumentar des Lebens in der DDR und schließlich der politischen Wende in Deutschland.

Wichtige Werke

Jungens, die übrig blieben, Roman 1950
Nacht über dem See, Erzählungen 1950
Liebesgeschichten, 1951
Die Westmark fällt weiter, Roman 1952
Sportgeschichten, 1953
Das Jahr der Prüfung, Roman 1954
Ich war Dr. Ley, Satire 1966
Pistole mit sechzehn, Erzählungen 1978
Es geht seinen Gang, Roman 1978
Swallow, mein wackerer Mustang, Romanbiografie (Karl May) 1980
Durch die Erde ein Riß, Autobiografie 1981
Völkerschlachtdenkmal, Roman 1984
Zwiebelmuster, Roman 1985
Froschkonzert, Roman 1987 (auch Drama, 1987)
Die Stasi war mein Eckermann oder Mein Leben mit der Wanze, Dokumentation 1991
Nikolaikirche, Dokumentarroman 1995 (verfilmt)
Als wir in den Westen kamen, autobiografische Schrift 1997