Georg (György) Lukács wurde am 13.4.1885 in Budapest geboren. Er war der Sohn eines jüdischen in den Adelsstand erhobenen Bankiers. Er studierte Geschichte und Philosophie in Budapest, Berlin und Heidelberg. Hier lernte er Max Weber, Ernst Bloch und Emil Laste kennen. 1906 promovierte er in Geschichte und 1909 in Philosophie. Er begann 1918, unter dem Eindruck des Ersten Weltkrieges, in der entstehenden kommunistischen Partei mitzuarbeiten. Während der Räterepublik war er Stellvertretender Kommissar für Erziehung. Nach deren Scheitern lebte er bis zu seiner Ausweisung 1929 in Wien. Er ging nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten nach Moskau. Während seiner Moskauer Emigration entstanden seine literarischen Untersuchungen: Er betrachtete nicht die politisch motivierte Arbeiterliteratur als vorbildliche Darstellung gesellschaftlicher Wirklichkeit, sondern den bürgerlichen Realismus, den er gegen stalinistische Kritik verteidigte. 1945 kehrte er nach Ungarn zurück und wurde Professor für Ästhetik und Kulturphilosophie in Budapest. Neben seiner Lehrtätigkeit arbeitete er als Abgeordneter. 1951 zog er sich nach stalinistischen Angriffen aus der Politik zurück, aber schon 1956 agierte er wieder als Kulturminister auf der politischen Bühne. Bereits ein Jahr später, nach Absetzung der Imre Nagy Regierung durch die Sowjetunion, wurde sein Lehrstuhl aufgelöst. Seine Schriften wurden als revisionistisch verurteilt und er selbst wurde für einige Monate nach Rumänien verbannt. Die letzten Jahre seines Lebens lebte er zurückgezogen in Budapest. Er widmete sich ausschließlich seiner wissenschaftlichen Arbeit und starb am 4.6.1971.
Georg Lukács betrachtete in seinen Arbeiten Kunst und Literatur als gesellschaftliche Produkte. Dies stellt an die Kunst und Literatur die Forderung die Wirklichkeit objektiv und realistisch wiederzugeben.
Die Seele und die Formen, Essays 1911
Die Theorie des Romans, 1920
Der junge Hegel, Abhandlung 1948
Deutsche Realisten, Abhandlung 1948
Probleme der Ästhetik, Abhandlung 1969
Gelebtes Denken, Autobiographie posthum 1981