Roger Willemsen wurde 1955 in Bonn geboren und studierte Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte in Bonn, Florenz, München und Wien. Er promovierte 1984 über die Dichtungstheorie
Robert Musils und unterrichtete zweieinhalb Jahre als Assistent für Literaturwissenschaft in München. 1995 nahm er eine Gastprofessur am Lehrstuhl für Literaturwissenschaften der Ruhr-Universität Bochum an und lehrte an der Hochschule für Film und Fernsehen in München sowie an der Akademie für Publizistik in Hamburg. Sein ursprünglich geplantes Habilitationsvorhaben über den „Selbstmord in der Literatur“ gab er jedoch zugunsten der Tätigkeit als freier Autor auf. Willemsen arbeitete als Essayist, Kolumnist, Buchautor und Kritiker u.a. für „Die Zeit“, das „Zeit-Magazin“, „Die Woche“, die Zeitschrift „Spiegel“, die „Neue Züricher Zeitung“ und die „Süddeutsche Zeitung“ und gehörte dem Redakteurteam des „SZ Magazins“ an. Er übersetzte u.a. Werke von
Umberto Eco und
Thomas Morus, ging 1988 für drei Jahre nach London, arbeitete dort als Korrespondent für verschiedene Rundfunkstationen, Zeitschriften und Zeitungen. Seine Fernsehkarriere umfasst weit mehr als 2000 Interviews und filmische Portraits, u.a. mit Yassir Arafat, Madonna, Sting, König Hussein von Jordanien, den Dalai Lama, Michail Gorbatschow, Lech Walesa und Yoko Ono. Er moderierte wöchentliche Gesprächssendungen und renommierte Kulturveranstaltungen der Fernsehsender Premiere, WDR, ZDF, führte Regie bei Dokumentarfilmen für das ZDF und ARTE, berät den ORF und sitzt in der Jury des CIVIS-Preises der ARD. Von 2004 bis 2006 moderierte er den „Literaturclub“ im Schweizer Fernsehen (SFDRS).
Mit seiner eigenen, 1993 gegründeten TV-Produktionsfirma „NOA-NOA Fernsehproduktion GmbH Dokumentationen“ produziert und koproduziert Willemsen Interviewformate wie z.B. für den Deutschen Pavillon der Expo 2000 in Hannover, Themenabende und Galaveranstaltungen wie z.B. der Grimme-Preis-Verleihung, bei der seine Firma von 1999 bis 2001 für Konzept, Programm und Moderation verantwortlich war.
1992 erhielt Roger Willemsen das „Goldene Kabel“ und den Bayerischen Fernsehpreis, 1993 wurde er mit dem renommierten Adolf-Grimme-Preis in Gold ausgezeichnet.