Karl Theodor Jaspers wurde am 23.2.1883 in Oldenburg geboren. Er besuchte das humanistische Gymnasium in Oldenburg. 1901 begann er auf Wunsch seines Vaters ein Jurastudium in München und Freiburg. Im selben Jahr stellte man bei ihm ein unheilbares Lungen- und Herzleiden fest. Aufgrund seiner Krankheit begann er 1902 ein Studium der Medizin in Berlin. 1903–1908 setzte er sein Studium in Göttingen und Heidelberg fort. Nach Beendigung seines Studiums arbeitete er 1908–1915 in der psychiatrischen Klinik in Heidelberg. In dieser Zeit begann er eine intensive Freundschaft mit dem Soziologen Max Weber, der ihn stark beeinflusste. 1908 promovierte er und 1913 habilitierte er sich und begann seine Lehrtätigkeit. 1919 lernte er Martin Heidegger kennen. 1922 berief man ihn zum Professor für Philosophie in Heidelberg. Er veröffentlichte 1931 seine Schrift „Die geistige Situation unserer Zeit“, in der er darauf eingeht, dass Wissenschaft nicht der Ursprung von Wahrheit ist. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurde er von der Universitätsverwaltung ausgeschlossen. Verheiratet mit einer Jüdin, wurde er 1937 zwangsweise in den Ruhestand versetzt und erhielt 1943 Publikationsverbot. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er aktiv am Wiederaufbau der Heidelberger Universität beteiligt und veröffentlichte bereits zwei Jahre später den ersten Band seiner philosophischen Logik „Von der Wahrheit“. 1948 verließ er Deutschland und nahm einen Ruf in Basel an. Hier lehrte er bis zu seiner Emeritierung 1962. Er starb am 26.2.1969 in Basel (Schweiz).
Karl Jaspers gilt neben Jean Paul Sartre und Martin Heidegger als Begründer der
Existenzphilosophie. Er verband seine Berufe des Psychiaters, des forschenden Wissenschaftlers und des Philosophen in seinem literarischen Schaffen.