Robert Musil (1880–1942)

Robert (Edler von) Musil wurde am 6.11.1880 in Klagenfurt als Sohn eines Waffenfabrikdirektors und späteren Hochschulprofessors geboren. Er besuchte eine Militärerziehungsanstalt, um zum Offizier ausgebildet zu werden. Diese Ausbildung brach er jedoch ab und nahm in Brünn ein Maschinenbaustudium auf, das er 1901 als Ingenieur abschloss. Nach einer kurzen Anstellung als Assistent der Technischen Hochschule in Stuttgart studierte Musil Philosophie, Psychologie und Mathematik in Berlin und promovierte 1908 zum Dr. phil. 1911–1914 arbeitete er als Bibliothekar der Technischen Hochschule Wien und als Herausgeber der Zeitschrift „PAN“, bevor er 1914 Redakteur der „Neuen Rundschau“ wurde. Während des Ersten Weltkriegs war Musil österreichisch-ungarischer Reserveoffizier, arbeitete bei der Militärpresse als Herausgeber der „Südtiroler Soldaten-Zeitung“ und der „Heimat“. Die deutsche Besetzung Österreichs 1938 veranlasste ihn zur Emigration über Italien in die Schweiz, wo er isoliert und verarmt am 15.4.1942 in Genf an einem Gehirnschlag starb.
Musil gilt als bedeutender Erzähler, Essayist und Dramatiker. Sein Hauptwerk ist das Romanfragment „Der Mann ohne Eigenschaften“, das sich stark von der herkömmlichen Romanform unterscheidet. Die Romanhandlung wird durch Diskussionen, wissenschaftlich-kulturkritische Abhandlungen und Essays unterbrochen.

Wichtige Werke

Die Verwirrungen des Zöglings Törleß, Roman 1906
Vereinigungen, Novellen 1911
Die Schwärmer, Drama 1921
Grigia, Novelle 1923
Die Portugiesin, Novelle 1923
Vinzenz und die Freundin bedeutender Männer, Komödie 1924
Drei Frauen, Novellen 1924
Rede zur Rilke-Feier, 1927
Der Mann ohne Eigenschaften, Roman 1930–43
Nachlaß zu Lebzeiten, Essay 1936
Über die Dummheit, Rede 1937
Theater, Essay 1965
Der deutsche Mensch als Symptom, Essay 1967