(von altfranz. sonet „kleines Lied")
eine seit dem 17. Jh. in fast allen europäischen Literaturen feststehende
Gedichtform mit 14 Zeilen, die sich in zwei vierzeilige (Quartette) und zwei dreizeilige (Terzette)
Strophen gliedern. Quartette und Terzette haben meist ein unterschiedliches
Reimschema, häufig abba und cdc. Im
Barock war das gängigste
Versmaß der Sonette der Alexandriner (6-hebige Jamben).
Die innere Struktur wird gern dialektisch angelegt, d.h. mit These und Antithese in den Quartetten sowie einer Synthese in den Terzetten. Häufig enthält der letzte
Vers die entscheidende Aussage. Diese in der Barockzeit vielfach angewandte strenge Form (z.B. bei
Gryphius) wurde bis zur Gegenwart häufig nachgeahmt, variiert oder auch parodiert.