Hermann Kant (geb. 1926)

Hermann Kant wurde am 14.6.1926 in Hamburg als Sohn eines Gärtners geboren. Er wurde Elektriker und 1945 noch als Soldat eingezogen. Die Jahre 1945–1949 verbrachte er in polnischer Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland wurde Kant Bürger der DDR und trat in die SED ein. 1952–1956 studierte er Germanistik in Berlin, wurde wissenschaftlicher Assistent, Journalist und Redakteur. Seit 1962 lebte er als freier Schriftsteller in Ost-Berlin und war 1978–1984 Präsident des Schriftstellerverbandes der DDR. In seine Präsidentschaftszeit fiel die Ausbürgerung zahlreicher prominenter Schriftsteller der DDR. 1981 wurde Kant Abgeordneter der Volkskammer, 1986 Mitglied des Zentralkomitees der SED. Er war und ist unkritischer Verfechter der DDR-Kulturpolitik.
Seinen größten Erfolg hatte Hermann Kant mit seinem ersten Roman „Die Aula“, der sich mit der Problematik des ostdeutschen Bildungssystems befasst. Eine auffallend unkritische Haltung und formale, sprachliche wie inhaltliche Unverbindlichkeit haben seinen weiteren Werken größere literarische Anerkennung verwehrt.

Wichtige Werke

Ein bisschen Südsee, Erzählungen 1962
Die Aula, Roman 1965
Das Impressum, Roman 1972
Eine Übertretung, Erzählungen 1975
Der Aufenthalt, Roman 1977
Der dritte Nagel, Erzählungen 1981
Bronzezeit, Erzählungen 1986
Kormoran, Roman 1994