Reinhard Johannes Sorge (1892–1916)

Reinhard Sorge wurde am 29.1.1892 in Rixdorf bei Berlin geboren. Dort besuchte er das Gymnasium, musste es aber wegen einer schweren Krankheit des Vaters und der damit verbundenen Armut der Familie verlassen und begann eine Lehre in einem Eisenfachgeschäft. 1909, nach dem Tod des Vaters, zog die Familie nach Jena, wo Sorge wieder das Gymnasium besuchte. Er verließ es jedoch wiederum noch vor dem Abitur, um sich ganz seinem dichterischen Schaffen zu widmen. 1913 konvertierte er in Rom mit seiner Frau zum Katholizismus, nachdem er auf der Nordseeinsel Norderney ein tief greifendes Gotteserlebnis hatte. Sorge wurde zum Militär einberufen und starb schon 1916 im Lazarett nach einer schweren Verwundung.
1912 erhielt Reinhard Sorge für sein Drama „Der Bettler“ den Heinrich-Kleist-Preis. In diesem Drama schildert er in fünf Akten den Wandlungs- und Läuterungsprozess eines Dichters, der gegen die dem Materialismus verfallene Welt kämpft. In seinen späteren Werken geht es vor allem um die religiöse Erweckung nach seiner Gotteserfahrung auf Norderney.

Wichtige Werke

Der Bettler. Eine dramatische Sendung, Drama 1912
Guntwar. Die Stunde eines Propheten, Drama 1914
König David, Drama 1916
Nachgelassene Gedichte, 1925