Johannes Bobrowski (1917–1965)

Johannes Bobrowski wurde am 9.4.1917 in Tilsit (heute Sowjetsk in der Kaliningrader Enklave) geboren. 1937 zog Bobrowski nach Berlin, um dort Kunstgeschichte zu studieren. Ab 1939 nahm Bobrowski als Gefreiter am gesamten Zweiten Weltkrieg teil. In diese Zeit fallen auch Bobrowskis erste Gedichtveröffentlichungen in der Zeitschrift „Das Innere Reich“, die ihm nach dem Krieg – aufgrund des NS-Zusammenhangs – auch viele Anfeindungen einbrachten. In den 1950er Jahren arbeitete Bobrowski als Verlagslektor und schrieb nebenher Gedichte. 1959 wurde er Cheflektor des Ostberliner Union-Verlages. Anfang 1961 erschien sein erster Gedichtband „Sarmatische Zeit“. 1962 folgte der Band „Schattenland Ströme“. Für seine Gedichte erhielt Bobrowski im selben Jahr den „Preis der Gruppe 47“. Sein erster Roman „Levins Mühle“, für den er unter anderem den Heinrich-Mann-Preis erhielt, erschien 1964. Johannes Bobrowski starb am 2.9.1965 in Berlin. Jahre zuvor hatte er einmal in einem Interview geäußert: „Ich will 125 Gedichte schreiben, das Ganze ordentlich verteilt auf drei Bücher, das ist dann alles, und ich leg mich ins Grab.“
Die Werke des Lyrikers und Erzählers Bobrowski sind thematisch sehr von der weitläufigen osteuropäischen Landschaft und dem schwermütigen Charakter ihrer Bewohner im Grenzbereich der deutschen und slawischen Kulturen geprägt.

Wichtige Werke

Sarmatische Zeit, Gedichte 1961
Levins Mühle, Roman 1964
Litauische Claviere, Roman 1966