Karl Kraus (1874–1936)

Karl Kraus wurde am 28.4.1874 in Jitschin/Böhmen als Sohn eines jüdischen Papierfabrikanten geboren. 1877 ging die Familie nach Wien und konvertierte zur katholischen Kirche, die Kraus nach 1918 verließ. Er studierte Jura und Philosophie in Wien und war anschließend als Schauspieler, Journalist, Literaturkritiker und Mitarbeiter der Neuen Freien Presse tätig. 1899 gründete Kraus die bedeutende Literaturzeitschrift Die Fackel, die er bis 1936 herausgab. Er war Entdecker und Förderer von Kokoschka, Trakl, Werfel, E. Lasker-Schüler und anderen Künstlern. Kraus starb am 12.6.1936 in Wien.
Karl Kraus war als österreichischer Journalist, Schriftsteller und Zeitkritiker von großer Bedeutung. Auch als Dramatiker und Verfasser ausgefeilter Aphorismen kommt ihm literarische Bedeutung zu. Vor allem aber war er ein treffsicherer, sprachlich herausragender und schonungslos bis aggressiver Kulturkritiker. Als solcher hatte Kraus starken Einfluss auf das zeitgenössische literarische Leben.

Wichtige Werke

Die demolierte Literatur, Essay 1896
Sittlichkeit und Kriminalität, Essay 1908
Sprüche und Widersprüche, Aphorismen 1909
Die Chinesische Mauer, Essay 1910
Heine und die Folgen, Essay
Worte in Versen, Gedichte 1916–1930
Die letzten Tage der Menschheit, Drama 1919
Weltgericht, Essay 1919
Nachts, Aphorismen 1919
Wolkenkuckucksheim, Spiel 1923 (nach Aristophanes)
Traumstück, Drama 1923
Traumtheater, Spiel 1924
Epigramme, 1927
Die Unüberwindlichen, Drama 1928
Literatur und Lüge, Essay 1929
Zeitstrophen, Gedichte 1931