Paul Verlaine (1844–1896)

Paul Verlaine wurde am 30.3.1844 in Metz (Frankreich) geboren. Nach seinem Abitur 1862 studierte er in Paris Jura, brach sein Studium schließlich ab und wurde Angestellter in der Pariser Stadtverwaltung. 1870 heiratete er Mathilde Mauté, sein bürgerliches Leben scheiterte jedoch, als er den französischen Lyriker Rimbaud kennen lernte. Anfangs verband ihn mit dem französischen Dichter eine literarische Freundschaft, später verfiel Verlaine dem zehn Jahre Jüngeren restlos. 1873–1875 folgte ein Gefängnisaufenthalt, nachdem er Rimbaud bei einem Streit angeschossen hatte. Seine letzten Lebensjahre verbrachte Verlaine im Pariser Bettler- und Dirnenmilieu und starb 1896 in Paris.
Verlaines frühe Gedichte standen unter dem Einfluss von Baudelaires „Fleurs du Mal“. Seine späteren Gedichte machten ihn zu einem der bedeutendsten Lyriker des französischen Symbolismus. Im Gefängnis fand er zum katholischen Glauben und schrieb religiöse Lyrik. In seinen Werken drückt sich die ganze Bandbreite seiner Empfindungen von obszöner Erotik bis zu absoluter Frömmigkeit aus. Über die Grenzen Frankreichs hinaus hat Verlaines Lyrik die Kunst der Neuromantik beeinflusst.

Wichtige Werke

Fêtes galantes, Gedichte 1869 (= Galante Feste, 1912)
La Bonne Chanson, Gedichte 1870 (= Das gute Lied)
Romances sans paroles, Gedichte 1873 (= Lieder ohne Worte, 1922)
Sagesse, Gedichte 1880 (= Weisheit)
Jadis et naguère, Gedichte 1884 (= Einst und jüngst, 1922)
Mes hôpitaux, autobiographische Prosa 1891 (= Meine Spitäler, 1919)
Confessions, Prosa 1895 (= Beichte, 1921)